Es ist Okay? Aber was ist Okay? Sollen wir einfach akzeptieren oder doch lieber kämpfen? Lohnt es sich überhaupt? All diese Fragen kennt Ihr sicherlich selbst von Euch. Ich denke jede von uns hat diesen inneren Kampf zwischen aufgeben und weitermachen. Aber wisst Ihr was? Weitermachen lohnt sich definitiv! Und trotzdem müssen wir es akzeptieren, wir müssen sagen können „Es ist Okay“.
Lisa
Bloggerin
Hayhay erstmal, ich bin Lisa 24 Jahre jung und studiere meinen Master in Online-Kommunikation. Mein Weg zu mir selbst war ein sehr langer und harter Weg und er ist auch noch lange nicht zu Ende. Aber ich denke wir können alle immer wieder ein Stück weit an uns arbeiten. Meine Empfehlung ist daher an dieser Stelle das Buch „Es ist Okay“ von Angela Doe. Ich lege es Euch ans Herz, denn für mich war es der erste Schritt zu mir.
Ich bin ehrlich, ich hatte mit dem Thema Lipödem Ende 2019 abgeschlossen. Ich hatte meine beiden Operationen, in denen ich die Hölle einmal von innen kennen gelernt hatte und wollte einmal komplett von vorne anfangen. Einmal „Reset“ für das Leben bitte. Nachdem ich mich für meinen Master in einem anderen Bundesland, rund 400km entfernt, entschieden hatte, stand es fest: Ich wollte weg, raus hier und noch einmal komplett von vorne anfangen. Keinem meine ganze Krankheitsgeschichte erzählen, mich vor keinem rechtfertigen und als neuer Mensch auftreten. Hat anfangs nicht so ganz funktioniert, weil kurz vor meinem Umzug noch ein neuer Mann in mein Leben getreten ist. Ich bin unendlich dankbar ihn zu haben, denn er hat alles mitgemacht und steht auch noch heute viel stärker hinter mir. Meine Kompressionshose musste ich noch mit in den Neustart nehmen, aber pünktlich kurz vor meinem Geburtstag hieß es, ich konnte sie endlich ausziehen. Und dann? Dann habe ich rund ein Jahr mein Leben in vollen Zügen genießen können. Ich habe mich getraut, kurze Hosen zu tragen und habe unter anderem durch meinen Partner die Selbstliebe kennen gelernt. Ich habe mich gelernt zu akzeptieren so wie ich bin. Meine Narben und auch meine Cellulite – und sind wir doch mal ehrlich – jede Frau hat sie und dabei ist es ganz gleich wie sie aussieht oder was sie wiegt.
Und dann kam der Schock für mich. Anfang 2021 bin ich nach einem weiteren Ärztemarathon wieder in einer Klinik gelandet, die sich mit Operationen u.a. auch für Lipödem beschäftigt. Da war sie, meine Diagnose Lipödem Stadium 1 in den Oberschenkeln (sogenannte Reiterhosen) und teilweise im Kniebereich. Ich muss dazu sagen, ich habe mich bewusst für eine andere Klinik entschieden. Auch wenn ich bei meinem ersten operierenden Arzt ein Gespräch hatte, wusste ich, dass ich ihn nie wiedersehen wollte. Ich hatte dieses Jahr unglaubliche Schmerzen. Ich habe sogar oft mein Training abgebrochen, weil es nicht mehr ging. Aber ich habe weitergemacht und nicht aufgegeben. Ich habe mich für eine dritte Operation in der neuen Klinik entschieden und habe bis kurz vor dem Burnout gearbeitet, um mir die OP leisten zu können. Und wisst ihr was? Ich habe es geschafft und bin so unendlich stolz auf mich, weitergemacht zu haben. Ich habe nicht aufgegeben, aber dennoch für mich entschieden „Es ist Okay“. Ich habe Lipödem und mache nun das Beste daraus.
Ich hoffe ihr findet auch zu Euch und lernt zu sagen „Es ist Okay“.
Eure Lisa
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Eine Antwort
Hallo Liebe Lisa, ja Du hast recht! aufgegeben ist in jeder Hinsicht keine Option, wobei ich sagen muss das ich mich im Lipödem Stadium 1 noch recht wohlgefühlt habe, ernährte mich Kohlenhydrat arm und machte jeden Tag Sport, doch ohne Operation (nicht jeder kann sie sich leisten auch wenn er noch soviel arbeitet) verschlechterte sich mein Lipödem weiter und ich befinde mich mittlerweile in Stadium 2 was noch mal ne andere Nummer ist, nicht nur wegen der Schmerzen, sondern auch das zusätzliche Gewicht was man mit rumschleppen muss, wobei jede Sport Einheit zum Kraftakt wird, Fahrrad fahren, ect. das Gangbild ist auch ein anderes , was auch noch zusätzliche Probleme schaft (Rückenschmerzen, Knieprobleme) ganz zu schweigen vom Hosenkauf, wenn der Oberkörper ab Taille relativ schmal ist, da hab ich ne gr. 40 an den Oberschenkel ne 46. Ganz zu schweigen von den Krankkassen die null helfen (ausser Kompressions Strümpfe die mir überhaupt nicht helfen, grenzt eher an Folter, noch dazu im Sommer bei 30 Grad!) Ich hoffe wenn die Lipödem Studie beendet ist, wir endlich alle die Möglichkeit( Operation) haben so einen Weg zu gehen wie du ihn schon hinter Dir hast. Liebe Grüße Gabi