
Liebe Leserin, lieber Leser,
meine erste Reha bei Lipödem ist nun ca. 4 Wochen her und ich habe so viel mehr im Gepäck mit nach Hause genommen, als nur weniger Umfang und weniger Wassereinlagerungen. Aber von Anfang an…
Monika
Bloggerin
Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, eine Reha zu machen und letztendlich war es weniger kompliziert als ich dachte.
Wer noch berufstätig ist und Rentenversicherungsbeiträge zahlt, kann das über ein Online-Formular bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) machen. Wer nicht arbeitet, für die ist die Krankenkasse die erste Anlaufstelle. Zum Antrag selbst müssen noch zwei Formulare eingereicht werden, die vom Arzt oder der Ärztin ausgefüllt werden müssen. Das könnte beispielsweise der Phlebologe oder der Hausarzt sein. Ihr erleichtert diesen Prozess, indem ihr diesen ein paar Punkte in den Formularen mitgebt, beispielsweise, welche ambulanten Therapien ihr macht und was der Grund für die Reha ist.
Ich empfehle auch, sich im Internet vorab verschiedene Rehakliniken anzuschauen und sich umzuhören. Bis zu drei Kliniken darf man im Antrag als Wunsch angeben. Für mich war ein Schwimmbad eines der Hauptkriterien sowie das weitere Angebot, beispielsweise, welche zusätzlichen Kurse/Angebote es sonst noch so gibt.
Bei mir kam direkt eine Genehmigung der DRV und eine Woche später meldete sich die Taunus Klinik mit einem Aufnahmetermin.
Neben einigen Formularen und Fragebögen, die die Klinik vorab von mir brauchte, drehte sich der Hauptteil der Vorbereitungen um das Koffer packen. Ich bin mit der Bahn angereist – ein Zugticket wird übrigens von der DRV in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn gestellt. Außerdem kann man bis zu zwei Gepäckstücke vorab an die Klinik senden. Hermes holte meine Koffer zwei Tage vor Reha-Beginn ab und das Gepäck wartete bei meiner Anreise schon auf meinem Zimmer.
Neben den Basics wie weite (Sport)-Kleidung, wichtige Dokumente, Kosmetik-Artikel, bisherige Kompressionsversorgungen, verschiedene Sorten Sportschuhe (Indoor/Outdoor) etc. habe ich hier noch ein paar Tipps für eure Reha-Packliste:
Ich war noch nie auf Reha, deswegen wusste ich gar nicht, was mich erwartet. Wem es genauso geht, dem kann ich jede Angst nehmen und habe einen wichtigen Tipp: Bleibt einfach offen und schaut, was passiert. Ich bin von Tag 1 an durch den Therapieplan einfach mitgenommen worden, hatte viele Anwendungen, Sportkurse und weitere Gruppensitzungen und Vorträge.
Kernstück einer lymphologischen Reha ist die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE). Das bedeutete bei mir: 2-4 Mal Lymphdrainage in der Woche sowie tägliche Kompressionsbandagierung und dann Bewegung, Bewegung, Bewegung in den Bandagen.
Es war anfangs echt anstrengend und ungewohnt, wie ein halbes Michelin-Männchen rumzulaufen und dann auch noch Sport-Übungen zu machen. Aber erstens gewöhnt man sich daran und zweitens ist man ja nicht die einzige Person, die bandagiert rumläuft. So ist es einfach ganz normal, dass man bei manchen Übungen eher wie ein Krabbelkäfer auf der Flucht aussieht. Das gehört einfach dazu.
In der Regel sind für die Reha drei Wochen vorgesehen, jedoch hat man in Absprache mit den behandelnden Ärzten und Ärztinnen die Möglichkeit, um eine oder zwei Wochen zu verlängern. Ich persönlich war insgesamt vier Wochen in der Klinik. Diese sind wie im Flug vergangen und ich habe fest vor, spätestens in vier Jahren wieder eine Reha zu beantragen.
Zum Schluss möchte ich euch noch meine wichtigsten Erkenntnisse auf den Weg geben und vielleicht kann die eine oder andere, die bereits auf Reha war, in den Kommentaren ergänzen:
Wenn es euch genauso geht oder gegangen ist, dann kann ich euch jede Angst nehmen!
Eure Monika
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