Im Internet findet man viele Tipps und Ratschläge von Ärzten, als auch Betroffenen. Es wird darüber philosophiert und gestritten, was dem Körper mit Lipödem guttut und was ihm schadet. Ich hatte das Gefühl, dass plötzlich jeder wusste, wie man sich in dieser Situation verhalten sollte, außer mir selbst.
Da sich das Lipödem bei mir über die Jahre hinweg verschlimmerte versuchte ich nun das Beste aus allem zu machen. Jedes Mal wenn ich etwas Neues über meine Krankheit las, versuchte ich dies in mein Leben zu integrieren. So ging ich zum Beispiel nie mit in die Sauna, da es hieß, dass dies nur schaden würde. Ich las viel über Ernährung und auch dort gab es Ratschläge was für den Körper mit Lipödem am besten ist. Ich versuchte alles so gut es ging umzusetzen und so zu leben wie andere es für am besten hielten.
Kennt ihr das Gefühl im eigenen Leben zu eingeschränkt zu sein? Nach Jahren war mir das ehrlich gesagt zu blöd. Angefangen hatte alles, als ich mich dazu entschloss Sport zu machen. Ja, Bewegung ist gut und auch für Lipödembetroffene. Nur wenn man nach der Meinung anderer geht, muss man einiges beachten. Sportarten wie Walken, Schwimmen und Radfahren sind super. Sport wie Krafttraining und Joggen nicht. Da gab es nur ein Problem. Genau die Sportarten die ich testen wollte, sollten laut Berichten ganz und gar nicht gut sein.
5 Responses
Ich kann dir nur beipflichten. Auch ich habe vieles ausprobieren müssen, bis ich das Beste für mich gefunden habe, incl. Fitnessstudio Behalte deine positive Einstellung und fühl dich umarmt.
Danke! Das sehe ich auch so. Man lässt sich manchmal viel zu sehr von der Meinung anderer beeinflussen, anstatt auf sich selbst zu hören. Ich habe z.B. jahrelang Taekwondo betrieben und hatte keine Probleme mit meinen Beinen – im Gegenteil, mir kam es sogar besser vor. Nun möchte ich wieder einen Kampfsport beginnen, denn walken/schwimmen haut mich einfach nicht aus den Socken und ich müsste mich zu diesen Sportarten nur quälen. Toller Artikel 🙂
Liebe Steffi, danke für diesen Beitrag, für deine Offenheit und Ehrlichkeit und für deinen Mut, dein eigenes Ding zu machen. Ich bin erst seit zwei Jahren diagnostiziert, konnte mich aber nie mit dem Status Quo von "Schwimmen, Radfahren, mindestens so und so oft Lymphdrainage" etc anfreunden. Oft hab ich mich wie eine schlechte weil renitente Lipödem-Patientin gefühlt und habe mir Vorwürfe gemacht, wenn es mir schlecht ging, weil ich mich ja offensichtlich nicht an die Therapiempfehlungen gehalten habe. Dein Beitrag gibt mir Mut, dass ich vielleicht trotz alldem auf dem richtigen Weg bin. Danke <3
Sehr gut. ich möchte auch weiterhin in die sauna gehen denn auch die sauna tut mir gut und ich will mir das nicht nehmen lassen. ebenso auch sport
Ich bin 60, und bei mir wurde das Lipödem erst vor einem Jahr festgestellt. Aber ich habe es wohl schon mein ganzes Leben, es ist nur nicht ausgeufert. Vielleicht liegt es daran, daß ich wenig die Pille genommen habe, und kinderlos bin. Aber ich habe 20 Jahre sehr intensiv Karate betrieben. Und bin liebend gern in die Sauna gegangen. Jetzt weiß ich, daß ich ein Lipödem habe, und gehe nicht mehr in die Sauna. Weil dringend davon abgeraten wird. Dein Post bringt mich dazu, das nochmal zu überdenken. Danke.