Darüber hinaus hat mir meine Physiotherapeutin einmal erzählt, dass Ödeme auch durch ein Umknicken des Fußes entstehen können. Das muss ich jetzt nicht unbedingt auch noch absichtlich provozieren, indem ich High Heels trage.
Hallo ihr Lieben,
ich habe mal versucht, mir eine ganze Weile keine Schuhe zu kaufen. Das waren die schlimmsten drei Stunden meines Lebens! 🙂
Na gut, ganz so schlimm ist es dann doch nicht, aber ich bestelle schon sehr gerne Schuhe und ich würde sie auch sehr gerne alle behalten und tragen, aber die meisten gehen wieder zurück. Das liegt jedoch nicht an mir, sondern an den Schuhen. Viele Modelle sind zu schmal und vorne, im Zehenbereich, zu flach. Das ist ärgerlich. Umso mehr freue ich mich aber über Schuhhersteller, die wenigstens schon einmal Schuhe in verschiedenen Weiten anbieten, wie zum Beispiel Gabor, Jana, Caprice, Ara oder auch Ecco.
Jetzt muss man nur noch wissen, wie diese Weiten gekennzeichnet werden: Die meisten Schuhe haben Weite „F“ und passen schlanken Füßen. Mir ist „F“ in der Regel zu schmal. Ich trage gerne die nächste Weite „G“ oder zur Not eine halbe Länge größer. In der Schwangerschaft schwollen meine Füße sogar so an, dass ich statt 38,5 Schuhgröße 40 trug und Weite „H“ brauchte.
Die Hersteller Gabor und Ara beispielsweise führen meines Wissens Schuhe in Weite „F“ und „G“. Wem diese Modelle, die häufig mit den Signalwort „Comfort“ gekennzeichnet werden, immer noch zu eng sind, der sollte mal nach Schuhen in Weite „H“, „K“ oder „M“ Ausschau halten. Die Marke Waldläufer führt Schuhe in diesen Weiten. Viele Modelle sind mit Klettverschlüssen oder einem elastischen Gummiband versehen, sodass man sie auch noch mit geschwollenen oder bandagierten Füßen tragen kann.
Bei Pumps achte ich darauf, dass sie nicht zu hohe Absätze und auf jeden Fall eine Spange haben. Als Suchbegriff kann man „Mary Jane“ oder „Spangenpumps“ eingeben. So habe ich auch in einem eleganteren Schuh noch Halt und verkrampfe meinen Fuß nicht. Mir ist schon bewusst, dass ein High Heel mehr Sexappeal hat als ein 4,5 cm Spangenpumps, aber ganz ehrlich: Lieber ein flacherer Schuh und gute Laune als ein hoher Schuh und eine nörgelnde Trägerin, die nach wenigen Schritten Schmerzen hat und eine Tablette braucht.
Darüber hinaus hat mir meine Physiotherapeutin einmal erzählt, dass Ödeme auch durch ein Umknicken des Fußes entstehen können. Das muss ich jetzt nicht unbedingt auch noch absichtlich provozieren, indem ich High Heels trage.
In meiner Jugend habe ich mir Stiefel sehr gewünscht, aber es gab keine Chance für mich, welche zu tragen. Durch meine kräftigen Waden kam der Reißverschluss meist schon knapp über dem Knöchel zum Stehen. Inzwischen haben aber einige Schuhhersteller die Nische der Weitschaftstiefel entdeckt. Nach meiner ersten komplexen Entstauungstherapie 2015 habe ich mir dann zum ersten Mal in meinem Leben Stiefel gekauft. Es waren braune 3,5 cm hohe XXL-Schaft, also Weitschaftstiefel, von Ara. Ich passte gerade so rein, aber immerhin. Inzwischen sind sie mir zu weit geworden und von schwarzen Caprice-Stiefeln mit einem elastischen Einsatz abgelöst worden. Unter dem Stichwort Weitschaftstiefel findet man inzwischen eine passable Auswahl an Stiefeln. Die größte Auswahl hat man hier zwischen September und November.
Im Januar hat sich diese Wildleder-Stiefelette mit einem sehr niedrigen Schaft von Ara als wunderbarer Tanzschuh erwiesen. Er wirkt durch die Spitze vielleicht etwas lang, aber er ist wirklich bequem. Der „Schaft“ wird durch ein breites elastisches Band abgeschlossen, sodass nichts drücken kann. Toll gemacht, Ara!
Dieses Jahr habe ich aber meine Liebe zu Chelsea Boots entdeckt. Man muss darauf achten, dass sie vorne nicht zu hoch sind, damit sie nicht ins Schienbein drücken. Mit den Boots von Gabor bin ich sehr glücklich. Sie wirken zwar weniger elegant als Stiefeletten, aber dadurch, dass sie flach sind, kann man mit ihnen sogar längere Spaziergänge genießen. Für den Winter habe ich mir sogar noch einmal welche mit einem stärkeren Profil gekauft und ich bin sehr zufrieden mit ihnen. Für unterwegs ziehe ich noch Stulpen darüber. Von weitem wirkt das dann sogar wie ein Stiefel mit mittlerer Schaftlänge.
Weil ich in Gedanken schon im Sommer bin, komme ich nun noch zu einem heiklen Thema: Offene Schuhe und Kompression mit geschlossener Spitze. Zuerst dachte ich, das ist ein No-Go wie weiße Tennissocken zu Sandalen, aber inzwischen weiß ich, dass es nicht annähernd so schlimm ist. Ermutigt durch die Bloggerin Caroline Sprott habe auch ich mich im Sommer 2017 endlich getraut, Sandalen zu meiner geschlossenen Kompression zu tragen. Und was soll ich sagen? Es war die richtige Entscheidung.
Es tut den Füßen so gut, wenn bei heißen Temperaturen Luft ran kommt. Und außerdem hat mich niemand darauf angesprochen, ja noch nicht einmal blöd geschaut. Ich hatte mir fest vorgenommen, diese heikle Kombination der Welt als „völlig selbstverständlich“ zu präsentieren und nach nur wenigen „Auftritten vor Publikum“ war ich überzeugt davon, dass es auch genauso ist.
Ich wünsche euch, dass ihr bequeme und schicke Schuhe findet!
Eure Christina
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6 Responses
Danke für die Info mit den Weitschaft-Stiefeln, das wusste ich tatsächlich nicht und werde das im nächsten Herbst/Winter in Angriff nehmen. Hätte auch so gerne mal ein schönes Paar Stiefel 🙂
Danke für den tollen Artikel. Schuhe kaufen ist bei mir immer ein Alptraum. Meistens werde ich bei Bär Schuhe fündig. Mein Lymphödem ist an den Zehen und im Vorfuß am schlimmsten. Daher trage ich Strümpfe mit offenem Abschluss und Zehenkappen.
Nun die Frage nach einem Tipp: Bei geschlossenen Schuhen zum Rock, also z. B. Ballerinas, mag ich es nicht, mit den nackten Zehenspitzen im Schuh zu sein. Socken zum Rock sieht aber doof aus. Mit Feinstrümpfen drüber sieht man ja die schönen Farben der Kompris nicht mehr.
Wie löst Ihr das Problem?
Hautfarbene Feinstrumpfhosen
Nur so eine Idee… vielleicht etwas Watte in den geschlossenen Schuh vorne legen; saugt Schweiß auf und ins weich.
es gibt Zehlinge, das sind halbe Strümpfe, die quasi nur die Fußspitze bedecken. Sieht man nicht.
Weitschaftstiefel sind etwas für dicke Waden! Aber nicht für Lipödempatienten! Das Problem liegt ja nicht an den Waden sondern viel tiefer oberhalb des Knöchels. Die meisten Weitschaftstiefel sehen aus wie Trichter und untenrum sind sie ganz normal. Das geht gar nicht.