Wie die Reise durch die nächsten Wochen der Ernährungsumstellung verlief, erzähle ich euch bald in Teil 2 meiner Erfahrungen aus 90 Tagen Lipödem-Ernährungsstudie.
Alles Liebe und bis dann,
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wie ist das bei euch? Empfehlen eure behandelnden Ärzte eine spezielle Ernährungsform bei Lipödem? Meine Ärztin propagiert schon lange eine dauerhafte Ernährungsumstellung hin zu einer kohlenhydratarmen Kost. Sie sagt, dass sich eine Low Carb-Ernährung positiv auf das Lipödem auswirkt. Das wäre ihre Erfahrung aus vielen Fortbildungen und vielen Jahren in ihrer phlebologischen Praxis. Auch auf Instagram, Facebook und einigen Blogs habe ich die Empfehlung einer Low Carb-Ernährung mehrfach gelesen.
Hier bei „Frauensache – Deine starke Seite“ schreibt Frau Dr. Anna-Theresa Lipp als Expertin Blogartikel aus der Sicht einer Ärztin und Wissenschaftlerin, die zum Thema Lipödem forscht. Gemeinsam mit drei Doktorandinnen rief sie vor einiger Zeit Lipödem-Patientinnen auf, sich zu melden, um an einer „Studie zu Ernährung, Hormonspiegel und Lebensqualität bei Lipödem“ teilzunehmen. Ich bin ein neugieriger und aufgeschlossener Mensch und habe mich deshalb umgehend angemeldet, weil ich unbedingt dabei sein wollte. Mir liegt viel daran, dass zum Lipödem geforscht wird und so kann ich meinen Beitrag dazu leisten. Es wäre großartig aus belegbarer, wissenschaftlicher Sicht zu erfahren, wie, warum und bei wem diese chronische Erkrankung ausbricht und welche Faktoren den Ausbruch der Erkrankung positiv wie negativ beeinflussen. Damit könnte es ggf. auch andere, neue Behandlungsansätze geben.
Als ich zum ersten Gespräch in die Uniklinik ging, hatte ich nur eine grobe Vorstellung, was die Teilnahme an der Studie bedeuten würde. Zuvor hatte ich bereits einen mehrseitigen Fragebogen zur Lebensqualität ausgefüllt und gehört, dass detaillierte Fotos der Beine gemacht werden. Ebenso wusste ich, dass die Teilnehmer in eine „Low Fat“-Gruppe und eine „Low Carb“-Gruppe aufgeteilt und unterschiedliche Nahrungsergänzungsmittel erhalten würden. So weit, so gut. Im Fotolabor der Klinik angekommen, erfolgte ein ausführliches Gespräch. Es ging um meinen Umgang mit dem Lipödem und die aktuelle Therapie. Danach wurde mir der Ablauf der Studie erklärt und mitgeteilt, dass ich der „Low Carb“-Gruppe zugeordnet wurde. Kurz zusammengefasst sollte ich mich nun über 90 Tage mit 1.000kcal Low Carb ernähren. Im Anschluss wurden meine Beine noch in einer Art 360°-Bild fotografiert und ich musste mit meiner Unterschrift in die Teilnahme einwilligen. Ein Kochbuch mit abgestimmten Rezepten erhielt ich am nächsten Tag per E-Mail.
Mir wurden am Ende des Gesprächs einige Tablettendosen mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgehändigt und deren Einnahme erläutert. Da die Gabe der Nahrungsergänzungsmittel in einer Doppelblindstudie erfolgt, konnte mir die betreuende Doktorandin nicht sagen, was sich genau in meinen Kapseln befindet. Sie konnte mir nur verraten, dass es sich um gesundheitlich unbedenkliche Stoffe handelt und dass es ein Placebo (also eine Substanz ohne Wirkung auf den Körper), Curcuma, Steinklee oder Gerstengras sein könnten.
Gestartet bin ich, auf Empfehlung aus dem Gespräch, mit einem „Detoxtag“. Einen Tag nichts essen, nur Flüssigkeit zu sich nehmen. Das war kein Spaß. Warum musste ich mir dafür auch einen Sonntag aussuchen? Das Kochbuch zur Studie war für mich eine sehr gute Einstiegshilfe. Zusätzlich zu den Rezepten für 30 komplette Tage mit Mahlzeiten für morgens, mittags und abends, gibt es eine Anleitung, wie sich die Makronährstoffe, also Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett in den 1.000kcal zusammensetzen sollen. Ich wusste somit, wie viel Gramm der jeweiligen Makros ich am Tag zu mir nehmen durfte. Dazu sollte ich täglich mindestens 2 Liter trinken, am besten Kräutertee und Wasser.
Die ersten Tage waren schwierig. Ich hatte durchgehend Kopfschmerzen und nachmittags ab ca. 15 Uhr Hunger. Meine Laune war schlecht und ich war müde, zudem war mir jeden Morgen übel. Diese Symptome legten sich nach einigen Tagen wieder, zum Glück. Am vierten Tag der Low Carb-Ernährung erschrak ich morgens über die Schmerzen in meinen Waden. Schmerzen, die ich vergessen hatte, die seit der Liposuktion meiner Unterschenkel zwei Jahre zuvor nicht mehr da gewesen waren.
Wie die Reise durch die nächsten Wochen der Ernährungsumstellung verlief, erzähle ich euch bald in Teil 2 meiner Erfahrungen aus 90 Tagen Lipödem-Ernährungsstudie.
Alles Liebe und bis dann,
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5 Responses
1000 Kalorien am Tag kann nicht gesund sein. Ich bin gespannt auf deinen zweiten Teil.
Hallo Murmellinchen,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich freue schon mich auf dein Feedback zum zweiten Teil des Artikels.
Da bin auch sehr gespannt auf den zweiten Teil. Bin nämlich derselben Meinung wie Murmellinchen..
Liebe Britta,
Danke für deine TN an dieser Studie! Wie du weißt, bin ich ja gleich wieder ausgestiegen, als ich die detaillierten Rahmenbedingungen gehört habe.
Und zwar hauptsächlich aus zwei Gründen: ich wollte meinen Körper keiner so radikalen Kur, die Stress und Jo-Jo-Effekt für mich bedeutet aussetzen, auch nicht für höhere, hehren wissenschaftlichen Ziele. Der andere Grund war, dass ich den Studienaufbau für angreifbar und damit nicht zielführend halte. Ich brenne auf deinen zweiten Teil deines Beitrags.
Du machst es ja echt spannend!
Lg
Liebe Britta,
was ist eigentlich aus dem 2ten Teil der Ernährungsstudie geworden? Das Thema ist sehr interessant. Würde mich freuen, wenn du deine Erfahrung teilen könntest. Liebe Grüße Margarete