Aquafitness ist ein effektives Workout und kann eine entstauende Wirkung auf die Beine haben. Hier im Artikel erfährst Du, wie Du auch ohne Gruppe mit Audiotrainingsanleitungen üben kannst und welche Erfahrungen Aqua In Sportlerinnen mit diesem neuen Fitnesstraining gemacht haben.
Das Aqua In Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass es aus nur 7 Basis-Übungen besteht, mit denen aber nahezu 300 Übungen möglich sind. Das gelingt dadurch, dass Aqua In das Wasser in drei Ebenen oben (1), Mitte (2) und unten (3) unterteilt. Geübt wird stehend, sitzend oder liegend, am Ort, in der Fortbewegung oder am Beckenrand, mit und ohne Bodenkontakt. Hierdurch entsteht Vielfalt. Je nachdem ob Du als gute Schwimmerin in Brust- und Rückenlage üben möchtest, oder Du Wasser liebst, aber am liebsten Bodenkontakt hast. Du findest jeweils abwechslungsreiche Übungsvorschläge. Ein ca. 20 Minuten Rückentraining ist genauso möglich wie ca. 30 Minuten für Bauch, Beine und Po. Zu jedem Übungsprogramm gehört eine Bildtafel, in der die einzelnen Übungen beschrieben sind.
Die Übungsprogramme findest Du auf der Internetseite.
Die Aqua In Trainings nutzt Du in Form von Audiotrainingsprogrammen. Dabei übst Du zu Musik und die Übungsanleitungen werden Dir angesagt. Um die Audiotrainings zu hören, brauchst Du einen wasserfesten MP3 Player mit Headset. Im Handel kannst du entsprechende In-Ear Geräte oder Geräte, die über die Knochenleitung funktionieren schon ab unter 50 Euro erwerben. Die direkte Form mit Ohrstöpsel hat sich gut bewährt. Darüber hinaus brauchst Du keine zusätzlichen Geräte. Wenn Du ein Schwimm-Brett, Aqua-Handschuh oder Poolnudel bereits zu Hause hast, könntest Du diese aber auch mit ins Wasser nehmen.
Seit vielen Jahren sind Beate und Martina an Lipödem erkrankt. Beate macht seit über fünf Jahren regelmäßig Aquafitness und Martina ist seit mehr als zwei Jahren aktive Aqua In Sportlerin. Mindestens 1x pro Woche gehen beide ins Bad und absolvieren ein Fitnessprogramm entweder über Kopfhörer mit Audioanleitung oder klassisch in einer Gruppe. Sie sind das ganze Jahr über aktiv und finden Entlastung und Erholung im Wasser. Tanja hat ein Lymphödem und weiß die entstauende Wirkung des Wassers schon seit über 15 Jahren zu schätzen. Sie geht regelmäßig schwimmen und betreibt zusätzlich Aqua In.
Ich habe sie gefragt, was sie bevor sie mit Aquafitness begonnen haben, abgehalten hat, Sport zu treiben. Sie erzählen, welche Gefühle sie beim Üben haben und wie sie das auch für ihren Alltag an Land stärkt. Sie nennen körperliche und psychische Gründe und geben Tipps.
Ihr erfahrt, woher sie den Mut nehmen, sich in der Öffentlichkeit auch mit ihren dicken Beinen zu zeigen.
Was hat Euch abgehalten Sport zu treiben? Was brachte Änderung?
Martina: Anfangs war es die Scham sich zu blamieren, weil man ja lange keinen Sport gemacht hat. In eine Gruppe zu gehen, war mir nicht möglich und allein war ich einfallslos. Die eigene Selbstkritik und die Unzufriedenheit haben mich auch abgehalten Sport zu treiben. Alles ist so beschwerlich gewesen und die Schmerzen beim Laufen, Hüpfen oder Radfahren ohne Kompression waren schon eine echte Hürde. Das war (zu) anstrengend. Im Wasser ist das anders, ich fühle mich frei und ohne Schmerzen, ich bin leistungsfähig und mein Körper zeigt mir, dass er auch leistungsbereit ist. Heute weiß ich, dass ich alles machen kann, was ich möchte und ich nichts dafür kann, dass meine Beine so aussehen.
Was meint Ihr mit leistungsfähig sein und alles machen können?
Beate: Das Bewegen im Wasser ist am schonendsten für die Gelenke, ich kann mich auch mal schnell bewegen, das kann ich an Land nicht. Von der Motivation her kann ich bei Aqua In dranbleiben, weil ich nicht zwei Tage brauche, um mich wieder in den Griff zu bekommen.
Tanja: Aquafitness war anders als Schwimmen. Ich habe im Wasser geschwitzt. Ohne Muskelkater zu bekommen, habe ich das Gefühl, eine effektivere Bewegung zu haben. Aquafitness bringt den Puls mehr hoch als Schwimmen. Ich habe das Gefühl „richtig“ Sport gemacht zu haben und empfinde trotzdem keine Überanstrengung. Im Wasser ist mir richtig der Schweiß runtergelaufen. Beim Schwimmen bin ich nie aus meiner Komfortzone heraus geschwommen und jetzt mit Aquafitness, bin ich richtig gefordert.
Warum macht Ihr Aquafitness? Was bringt Euch Aquafitness?
Martina: Ich denke an das Gefühl danach und dass ich nicht mehr zur Lymphdrainage muss, weil das Aquafitness auch entstauend wirkt.
Ich habe keine Wassereinlagerungen mehr, meine Muskelverspannungen lösen sich, ich habe entstaute Beine, meine allgemeine Fitness verbessert sich und ich habe mehr Lust mich zu bewegen.
Tanja: Ich möchte diese körperliche Befriedigung haben, ich möchte und kann weiterkommen. Ich merke die körperliche Verbesserung, von Mal zu Mal. Ich habe den ganzen Körper durchtrainiert, die halbe Stunde hat man immer, allein mit Audio bin ich voll auf mich konzentriert und nicht behindert von anderen. Ich weiß in der Zeit habe ich effektiv was gemacht. Und ich bin nicht lang damit beschäftigt. Man braucht wenig Platz, das ist ein großer Vorteil, beim Schwimmen brauchst du ein gescheites Becken.
Beate: Ich kann mich auspowern. Ich kann an meine körperlichen Grenzen gehen, ohne Angst zu haben, dass ich mir den Fuß verknackse, hinfalle, dass Gleichgewicht verliere oder ähnliches.
Ich möchte an körperliche Grenzen gehen, weil ich dann das Gefühl habe, ich habe was geschafft! Wenn ich nur schwimme, habe ich auch körperliche Bewegung, aber nicht so. Ich erweitere meine Grenze, ich erweitere meine Leistungsfähigkeit. Wenn ich mich durch eine Übung durchbeiße, habe ich danach das Gefühl, was geschafft zu haben. Die Aquafitness ist eine Bestätigung, dass der Körper auch funktioniert. An Land ist es oft nicht der Fall. An Land kommen Einschränkungen, die mich hindern an meine Grenze zu kommen. Im Wasser spüre ich den Körper anders und so kann ich ihn annehmen. Und wir haben Spaß miteinander.
Braucht Ihr Mut, um ins Schwimmbad zu gehen?
Tanja: Meine Beine sind immer ein Punkt, der mich belastet. Es steht aber nicht gegen den Nutzen den Aquafitness und Schwimmen für mich haben, der Nutzen ist größer. Ich mach für mich was Gutes und deswegen muss ich jetzt da reinlaufen. Ich nehme ein Handtuch über die Beine und mach es trotzdem.
Martina: Oh, ja, es erfordert Mut, Selbstakzeptanz und Selbstliebe. Ich tue mir etwas Gutes und bin mehr als meine Beine.
Beate: „Augen zu und durch.“
Habt Ihr evtl. einen Tipp für andere?
Tanja: Einfach anfangen! Tun, man muss es tun und keine Angst vor Überforderung haben. Egal wie fit man ist, egal auf welchem Niveau man ist, bei Aqua In kann man mitmachen und starten.
Martina: Probiere Neues aus! Erlebe das gute Gefühl danach! Komm gelenkschonend in Bewegung!
Beate: Auf sich konzentrieren und loslegen. Eine Gruppe und Leute finden, die das Gleiche haben wie man selbst. Dann kann man zu zweit mit Audiotrainingsanleitungen üben und hat auch die Trainerin, sprich die professionelle Anleitung dabei.
Danke
Eure Birgit
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