Hallo alle zusammen,
wir Lipödem-Betroffene stellen uns zwei grundsätzliche Fragen: „Wie ist das Lipödem bei mir entstanden?“ und „Wie kann man es heilen?“. Da es leider für beide Fragen keine klaren und 100%igen Antworten gibt, ist der Umgang mit der Erkrankung oft schwierig. Aufgrund der großen Anzahl an Ernährungskonzepten und Sportprogrammen ist es schwer, das Richtige für sich zu finden. Schließlich geht es nicht nur um Gewichtsreduktion, sondern vor allem auch um die Besserung der Kranheitssymptome. Die Unsicherheit bezüglich einer Besserung oder Verschlimmerung des Lipödems ist groß. Niemand kann uns so richtig Gewissheit geben. Eine Lebensumstellung ist vielleicht der Schlüssel zum Erfolg. Warum ein „Basischer Lifestyle“ des Rätsels Lösung sein könnte, verrate ich Euch in diesem Beitrag.
Ich habe mich dazu entschlossen, einfach mal ein Ernährungs- und Lebenskonzept auszuprobieren. Mein persönliches Ziel dabei ist es, das Schmerzempfinden des Lipödems zu verringern und einen gesunden Lebensstil für mich zu finden. Die Gewichtsabnahme ist sicherlich für die meisten der Grund einer Lebensumstellung. Mich plagen hauptsächlich die Lipödem-Schmerzen und weitere Symptome wie Müdigkeit, Schlappheit und häufig auch Antriebslosigkeit (vermutlich auch wegen meiner Schilddrüsenunterfunktion). Ich denke, dass sich die ein oder andere in meiner Symptomatik wiedererkennt. Nun möchte ich etwas daran ändern und einen Versuch starten, mein Wohlergehen selbst in die Hand zu nehmen.
Da wir die Ursachen und eine eindeutige Heilungsmethode für das Lipödem noch nicht kennen, sind wir Betroffene oft verunsichert und fühlen uns hilflos. Das Thema Selbstmanagement ist für uns sehr entscheidend. Sicherlich ist es naiv zu glauben, dass ich mit einer Lebensumstellung das Lipödem und meine Beschwerden wegzaubern kann. Aber jede Form von Besserung ist ein großer Fortschritt. Wer nichts wagt, der kann nun mal auch nichts gewinnen. Mein Ziel ist es, meine Lebensqualität zu erhöhen, sei es eine noch so kleine Verbesserung.
Es gibt eine Theorie, die besagt, dass Lipödem-Betroffene häufig übersäuert sind. Dies kann dann zu den Begleitsymptomen wie Schlappheit und Schlaflosigkeit führen. Aus diesem Grund werde ich nun – auf ärztlichen Rat hin – meine Ernährung und meinen Alltagsablauf mit der Hoffnung umstellen, dass sich mein Wohlbefinden mit der Zeit tatsächlich bessern wird.
Ich habe mich bewusst für die Bezeichnung „Basischer Lifestyle“ entschieden, weil zu einer Lebensumstellung nicht nur eine Veränderung der Ernährung gehört. Oft müssen wir unsere Alltagsroutine verändern, um tatsächlich einen Erfolg zu erzielen.
Was ist allerdings überhaupt unter „basisch“ zu verstehen? Da ich keine Ärztin bin, möchte ich in diesem Beitrag nicht zu sehr ins Detail gehen. Hier geht es um das Grundverständnis. Damit alle lebensnotwendigen Vorgänge im Körper problemlos funktionieren, muss sowohl in unseren Körperzellen, als auch in unseren Körperflüssigkeiten eine Balance zwischen Säuren und Basen bestehen. Ist dies nicht der Fall, können Krankheiten die Folge sein. Müdigkeit, Schlappheit und eine geringe Leistungsfähigkeit sind mögliche Symptome, die auf ein Ungleichgewicht hindeuten können. An dem sogenannten pH-Wert, der sich einfach mit einem Urintest ermitteln lässt, können wir erkennen, ob unser Haushalt sauer, neutral oder eher basisch ist. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass ein einziger Test nicht aussagekräftig ist. Es muss an verschiedenen Tagen mehrmals gemessen werden, um ein richtiges Ergebnis zu erhalten.
Ich habe dies getan und musste tatsächlich feststellen, dass ich anscheinend übersäuert bin. Bis hierhin scheint die Theorie also bei mir aufzugehen. Ich hoffe wirklich, dass ich in den kommenden Wochen eine Veränderung erreichen kann.
Eine Variante der basischen Ernährungsform ist komplett auf säurebildende Lebensmittel zu verzichten. Die zweite Möglichkeit ist 80% basenbildende und 20% säurebildende Lebensmittel zu sich zu nehmen und den Säure-Basen-Haushalt damit in Balance zu bringen.
Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, weil ich sie für mich schlicht und ergreifend für realistisch umsetzbar halte. Ich möchte meine Ziele nicht zu hoch ansetzen und dann scheitern. Wenn ich mit dem 80-20-Prinzip gut zurechtkomme, kann ich immer noch auf eine rein basische Ernährung umsteigen.
Zu basischen Lebensmitteln zählen hauptsächlich Gemüse und Obst. Zu den säurebildenden Lebensmitteln zählen unter anderem Fleisch und Fisch. Im Internet findet ihr viele Auflistungen der Lebensmittel.
Sport ist ein sehr wichtiger Bestandteil einer Lebensumstellung. Was wir unter dem Begriff „Sport“ definieren ist aber jedem von uns selbst überlassen. Sicherlich muss das der persönlichen Lebenssituation angepasst werden. Während die einen joggen, walken und ins Fitness-Studio gehen, ist ein Spaziergang und das Treppensteigen für die anderen bereits eine große Herausforderung. Dabei geht es nicht darum, sich mit anderen zu messen. Jede persönliche Steigerung zur eigenen Ausgangslage ist ein Erfolg. Jeder noch so kleine Babyschritt bringt Euch irgendwann ein ganzes Stück weiter. Denkt immer daran: Jede Form von Bewegung ist besser als gar keine!
Wir wissen alle, dass sie wichtig ist und dennoch wird sie vernachlässigt: Die seelische Ausgeglichenheit. Ich habe seit meiner Diagnose nicht nur einmal feststellen müssen, dass sich starker Stress sehr negativ auf mein Lipödem ausgewirkt hat. Das Thema Entspannung spielt also für uns Lipödem-Betroffene auch eine große Rolle und sollte einen wichtigen Platz in unserem Alltag einnehmen.
Mein größter Wunsch ist es, mich fitter zu fühlen und gesünder zu leben. Vielleicht ist es eine unrealistische Vorstellung, mich in einigen Wochen deutlich besser zu fühlen, aber ich gehe motiviert und positiv gestimmt an die Sache.
In den kommenden Wochen werde ich Euch auch bei Instagram und Facebook über meine Veränderungen, Tipps und Erfahrungen auf dem Laufenden halten. Mein Fazit erfahrt Ihr in meinem kommenden Blog-Beitrag in einigen Wochen.
Habt Ihr die basische Ernährung schon mal ausprobiert? Schreibt uns in den Kommentaren!
Eure Marlene
Beitrag teilen
© 2024 deinestarkeseite.de
2 Responses
Hallo Marlene,
habe auch ein Lipödem, eine Schilddrüsenunterfunktion und habe Migräne.
Habe letztes Jahr vor Ostern, also in der Fastenzeit, Basen fasten gemacht. Mit allem was dazugehört, Basenbrei zum Frühstück, Gemüse bis zum abwinken, Basenbäder etc…. es hat geholfen und ich fühlte mich danach wirklich gut. Hab das ganze gelockert. Es gibt nun statt Basenbrei auch mal Porridge, beim Mehl nehme ich nun Dinkel oder Buchweizen und viel Gemüse…. aber da ich auch gerne Süßes mag gibt es auch mal einen Kuchen aber dann mit ganz wenig Zucker oder Honig. Wenn ich meinen Schweinehund überwinden kann und basischer lebe fühle ich mich fitter….. jedoch so 100% schaffe ich keine basische Ernährung auf dauer….
Wünsche Dir viel Glück bin gespannt, halte durch…
Hallo liebe Marlene,
interessanter Beitrag und für mich ist es leider jetzt erst ein Thema.
Ich muss nach einer intensiven Suche, aber leider sagen das dein Erfahrungsberichte nicht so leicht zu finden sind. Vielleicht könnt ihr an diesem Punkt etwas anpassen mit einem Highlight zu den Ernährungsformen oder Verlinkungen.
Lieben Gruß