Lieber Leserinnen und Leser,
ich bin Tamara, 54 Jahre alt und weiß seit Oktober 2021, dass ich ein Lipödem an den Beinen habe. Mittlerweile sind auch die Arme und der Bauch/Oberbauch betroffen. Bei mir stehen die Schmerzen im Vordergrund und zusätzlich zum Lipödem habe ich leider auch noch Fibromyalgie (diese wurde bereits 1993 diagnostiziert) und Migräne (seit meinem 16. Lebensjahr), ebenso eine leichte Schilddrüsenunterfunktion.
Tamara
Bloggerin
Ich war immer extrem schlank (51 kg) und konnte essen was ich wollte, ich habe nie zugenommen. Meine Waden waren allerdings seit der Pubertät (für mich auffällig) kräftiger und dann, nach und nach, auch Oberschenkel und Hüften. Das heißt, dass ich eigentlich ganz lange Konfektionsgröße 36/38 hatte, aber die Hosen immer etwas größer kaufen musste, was damals für mich schon seltsam war. Auch hatte ich schon immer mit jeder Menge blauer Flecken zu kämpfen, für die mir nur selten eine (logische) Ursache erklärlich war.
Irgendwann bekam ich dann nach langem Stehen (ich war Masseurin/med. Bademeisterin und Lymphdrainagetherapeutin) immer stärkere Schmerzen und abends hatte ich deutliche Wassereinlagerungen in den Beinen. Auf der linken Seite kam noch ein leichtes Lymphödem dazu, nachdem ich einen Unfall mit dem Motorroller im Urlaub hatte und zuhause dann auch nochmal mit dem linken Sprunggelenk umgeknickt war. Nun ja … nachdem ich in der Pubertät noch recht wenig und in meiner Schwangerschaft gar keine(!) Probleme bzgl. des Lipödems hatte, haben die nun in den Wechseljahren, vergleichsweise gewaltig zugeschlagen. Ich hatte das Gefühl, dass die Wassereinlagerungen immer da waren und die Schmerzen sowieso. Lange schob ich das noch auf die Fibromyalgie, die mir ja sowieso auch täglich Schmerzen bereitete. Aber dass ich nun auch Hosen aussortieren musste, die an Oberschenkel und Hüften nicht mehr passten und ich abends dermaßen extreme Spannung in den Beinen verspürte und nun noch mehr blaue Flecke hatte, kam mir dann doch sehr seltsam vor.
Also bin ich zu meiner Hausärztin und sprach sie darauf an. Sie war dann die erste, die, nachdem ich ihr unter anderem von den Schmerzen und Schwellungen innen am Kniebereich berichtet hatte, meinte, ich sei bei einer Angiologin wohl am besten aufgehoben. Sie würde auf ein Lipödem bei mir tippen. Durch sie kam ich also direkt zum richtigen Ansprechpartner (was mir damals bei der Fibromyalgie definitiv nicht vergönnt war). Die Angiologin diagnostizierte (ca. 2 Monate später) also zuerst einmal ein Lipödem der Beine Stadium 1-2. Anfangs bekam ich (wie sie meinte zum Eingewöhnen) eine Rundstrickstrumpfhose, die ich vom 1. Tag an wirklich täglich trug. Sie tat mir gut, außerdem bin ich schon immer sehr konsequent und ich merkte auf jeden Fall eine Besserung gegenüber vorher. Und als absolute „Frierkatze“ machte mir die Strumpfhose gar nichts aus. In der Zeit habe ich mich viel über das Lipödem informiert, also habe ich meine Ärztin recht schnell gefragt, ob sie mir nun doch eine Flachstrick-Strumpfhose aufschreiben könnte, was sie dann auch tat.
Nachdem dann auch die Krankenkasse (irgendwann) überzeugt war, dass ich diese unbedingt benötige, trug ich auch die täglich. Morgens um 6.20 Uhr an und abends gegen 23 Uhr aus. Und das mit so einem Erfolg, dass ich nach etwa 1 Jahr täglichem Tragen (und weiterer konservativer Therapien wie Lymphomat, Ernährungsumstellung etc.) merkte, dass der Umfang meiner Beine tatsächlich wieder abgenommen hatte und die Schmerzen zwar nie weg, aber rückläufig waren! Da ich auf unglaublich vielen Seiten gelesen hatte, dass das Lipödem normalerweise fast immer fortschreitet, hatte ich damit echt nicht gerechnet!
Liebe Grüße und bis bald
Tamara
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