Petra
Bloggerin
Kaum zu glauben, aber wahr – im März beschäftigt uns die Pandemie bereits ein Jahr. Nach anfänglichen Zweifeln, wie schwerwiegend uns dieser Virus treffen kann, haben wir jetzt verstanden, dass er unser Leben massiv verändert hat.
Zu Beginn des Frühjahrs 2020 war es für mich persönlich noch nicht so schlimm: die Turnhalle wurde zwar gesperrt und ich konnte keine Sportstunden mehr geben, aber das Wetter wurde besser, die Tage wieder länger, so dass ich viel in der Natur beim Wandern, Walken, Laufen und Radfahren unterwegs war.
Das Reisen war eingeschränkt, aber kleine Wochenendtrips in der weiteren Umgebung waren möglich und hatten wir auch gemacht.
Die Freude war dann groß als alles wieder gelockert wurde. Ich erinnere mich noch genau, als wir in den Pfingstferien wieder in die Halle durften: unter strengsten Hygienevorschriften, konnte ich wieder Sportstunden abhalten und die Damen und Herren waren, wie ich auch, glücklich darüber: sich wiedersehen, gemeinsam ratschen und gemeinsam schwitzen – man hatte das einfach vermisst. Auch wenn es nicht mehr so war wie früher: jeder war auf Abstand und Hygiene bedacht und das war gut so.
Man konnte wieder unterwegs sein, man konnte Freunde treffen und sogar in den Urlaub fahren. Wir hatten es tatsächlich geschafft, im September 13 Tage nach Sizilien zu fahren: auch hier wurden die Hygienevorschriften perfekt eingehalten, alle waren sehr zuvorkommend und hatten sich gefreut, endlich wieder einige Gäste begrüßen zu dürfen. Ohne große Probleme und Erkrankungen, konnten wir die Reise genießen und wir waren uns einig: Schön, dass wir reisen durften.
Das Leben fühlte sich wieder schön und fast wie früher an. Aber dann kam die nächste Welle.
Wie alle, hat auch mich die zweite Welle hart getroffen: massive Einschränkungen im dienstlichen Bereich, keine Sportstunden und immer die Angst der Ansteckung im Nacken.
Da es im Herbst/Winter mit den Outdoor-Sportaktivitäten etwas schwieriger ist, war ich wochentags kaum unterwegs: nach 10 Stunden Arbeit, Dunkelheit und Kälte war es schwierig sich aufzuraffen, um draußen noch eine Runde zu laufen oder zu gehen. Was blieb waren die Wochenenden, an denen ich unterwegs sein konnte. Ansonsten hatte ich versucht, mich mit Übungen aus dem Work-Out-Bereich fit zu halten.
In dieser Zeit fühlte ich mich nicht wohl, es fehlte einen etwas: die Bewegung, der soziale Kontakt und auch die gewohnte Routine. Woche um Woche fühlte ich mich schlechter und ausgelaugt. Das Leben besteht nur noch aus Arbeiten, Einkaufen und zu Hause sein. Irgendwie schrecklich, aber da müssen wir durch und müssen dankbar sein, nicht erkrankt zu sein.
Mein Lipödem leidet in dieser Zeit stark: weniger Bewegung tut mir und meinen Beinen nicht gut, die psychische Belastung verstärkt dies und das Wohlfühlen wird immer schwieriger.
Über die Weihnachtszeit konnte ich Urlaub nehmen und konnte wieder Energie tanken: ich war tatsächlich täglich mindestens 1,5 Stunden draußen unterwegs: Wandern, Laufen, Walken und einmal bin ich auch Fahrrad gefahren (das war aber ziemlich kalt!). Bei jedem Wetter, bei jeder Temperatur. Die wenigen Sonnentage habe ich genossen und Kraft getankt.
Dadurch kann ich mit Zuversicht auf die nächsten Wochen schauen: die Tage werden wieder länger und somit gibt es für mich wieder mehr Möglichkeiten, mich draußen zu bewegen. Und irgendwann wird uns die Pandemie wieder zu unserem Alltag zurückkommen lassen: Mädels, wir werden wieder gemeinsam Sport machen und auch wieder reisen können.
Eure Petra
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