Dies sind nur einige mögliche Hürden im Alltag vieler Lipödem Betroffenen, die leider häufig viel Raum im Leben der Patientinnen einnehmen. Nicht jeder hat Verständnis dafür, dass ich mehr Zeit für mich brauche, um meine Akkus wieder aufzuladen. Mein Sportprogramm und meine Ernährung lassen nicht immer zu, dass ich gewisse Restaurants besuche oder so viel Zeit für meine Familie, meinen Partner und meine Freunde habe, wie ich es mir wünschen würde. Doch ich habe mich bewusst dazu entschieden, offen und authentisch mit meiner Diagnose zu leben.
Ich bin überzeugt, dass der Dialog mit dem eigenen Umfeld eine wichtige Rolle spielt, um die Gesellschaft aufzuklären und für die Erkrankung Lipödem zu sensibilisieren. Nur so können Stigmen wie: „Die ist doch nur faul, ungesund, isst zu viel, macht keinen Sport und braucht Ausreden…!“ durchbrochen werden. Durch meine Krankheiten weiß ich, auf wen ich zählen kann. Daraus sind auch ganz neue Kontakte wie mit den Lipödemkämpferinnen entstanden. Ich bin überrascht und zu tiefst berührt, wie wohlwollend, liebevoll, hilfsbereit und vor allem verständnisvoll mein soziales Netz mit mir und der Diagnose umgeht.
6 Responses
Liebe Marilena,
die drei Punkte, die du in deinem Text durch Absätze hervorgehoben hast, treffen es einfach zu 100%! Mir geht es auch so, dass ich ziemlich viel Zeit in mich investiere, um die Krankheit in Schach zu halten.
Ich überlege aber gerade, ob nicht jeder sein Päckchen zu tragen hat… Ich bin dir jedenfalls dankkbar, dass du mich gerade daran erinnerst, wie dankbar ich meinem Mann bin, dass er mir so viel Zeit verschafft, indem er so viel für mich übernimmt,, damit ich zur MLD gehen kann, zum Arzt, zum Strumpfabmessen, Abholen, Reklamieren… etc.
Viele liebe Grüße
Christina
Liebe Christina,
Vielen Dank für dein liebevolles Feedback!
Ich stimme dir absolut zu, ich denke jeder hat sein eigenes, individuelles Päcken zu tragen.
Schön das auch du so einen stützenden Partner hast !
Herzliche Grüsse , Marilena
Liebe Marilena,
Ich finde es toll, wie offen du über deine Erkrankung erzählst und auch den Mut hast,dies in einem öffentlichen Rahmen zu tun. Durch Beiträge wie diesen können auch nicht davon betroffene Menschen wie ich unser Bewusstsein für diese Erkrankung erweitern und daraus Lernen. Somit fällt es auch leichter, bestimmte Verhaltensweisen und Handlungen nachzuvollziehen. Dann können wir zu einem Teil des Netzgeflechtes anstatt zu einem „Loch“ werden.
Ganz liebe Grüsse
Judith
Liebe Marilena,
es ist wichtig und auch richtig, sein Netzwerk nur mit Leuten zu füllen, die einem gut tun. Auch wenn es manchmal schwer fällt, muss man sich von "Ballast" trennen. Es passiert, dass dadurch Anfangs eine "Leere" entsteht. Diese "Leere" füllt sich aber zügig wieder indem man sein Netzwerk erweitert. Wie es in unserem Fall war. Wir haben uns kennen gelernt. Beide haben wir größere und kleinere gesundheitliche Probleme. Wir ergänzen uns dadurch super und halten zusammen, schauen aufeinander, passen aufeinander auf.
Meine Freunde fanden dich von Anfang an super und haben dich super in ihr "Netzwerk" aufgenommen. Sicherlich auch deshalb, weil du offen bist und die Leute gerne aufklärst, sofern sie daran interessiert sind. Besser kanns nicht laufen.
Liebe Grüße von deinem Seelenverwandten :-*
Wir lieben dich so wie du bist. Auch wenn wir uns selten sehen. Wir wünschen dir weiterhin viel Kraft, auch wenn es nicht immer einfach für dich ist. Du bist eine Kämpferin, das durften wir schon live beim Crossfit "Wettkampf" erleben.
Danke! Das tut gut zu hören 🙂 Wird aufjedenfall Zeit das wir uns mal wieder sehen ☀️