Hallo liebe Lipödemkämpferin,
die Lipödemcommunity hat über die letzten Jahre einen starken Zuwachs erlebt und viele Informationen zum Thema Lipödem gesammelt. Der Input an Tipps und Erfahrungsberichten ist sehr groß und hilfreich. Als ich 2011 meine Diagnose bekommen habe, wünschte ich, ich hätte so viele starke Lipödemkämpferinnen an meiner Seite gehabt, die mir in Rat und Tat zur Seite gestanden hätten, wie es sie heute da draußen gibt.
Die Schattenseite daran ist allerdings, dass die vielen Informationsquellen gleichzeitig für einen Lipödem-Neuling überfordernd und reizüberflutend sein können. Das kann zur Isolation und Ignoranz der Situation führen. Verschließe Deine Augen jedoch bitte nicht vor Deinem aktuellen Zustand. Atme tief durch. Aller Anfang kann schwer sein. Mit kleinen Schritten und Zielen kannst Du auch schon viel erreichen. Wichtig ist, dass Du besonders zu Anfang einige Dinge beachtest. Danach kannst Du Schritt für Schritt Neues ausprobieren. Deshalb habe ich sechs Dinge zusammengefasst, die Du mit Lipödem beachten und NICHT tun solltest. In Teil 1 verrate ich Dir die ersten drei Tipps:
Social Media-Plattformen bieten Inspirationen und Tipps, bürgen allerdings auch einige Tücken. Die schönen Bilder verleiten dazu, Vergleiche zu anderen Lipödemkämpferinnen zu ziehen. Das solltest Du unbedingt meiden! Jede Situation und Ausgangslage ist anders und jeder Lebensweg ist individuell. Die verschiedenen Lebensfaktoren dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Lass Dich also inspirieren, aber nicht entmutigen und verunsichern.
Aufgrund des manchmal sehr langen Leidensweges kommt es bei einigen Frauen zu einem Verdrängungsmechanismus. Den Armen und Beinen wird keine Beachtung mehr geschenkt. So schwer es dir fallen mag, solltest Du nicht vergessen, dass Deine Arme und Beine ein Teil von Dir sind und die Krankheit Dich nicht als Menschen ausmacht. Zu viel Bodypositivity kann Dich überfordern. Dein Ziel könnte aber Bodyneutrality sein, indem Du Deinen Körper zunächst einfach akzeptierst, so wie er ist. So setzt Du Dich selbst nicht zu sehr unter Druck. Lerne Deinen Körper einfach mal unvoreingenommen kennen.
Wenn Dein behandelnder Arzt der Meinung ist, dass das Tragen einer Kompressionsversorgung hilfreich für Dich sein könnte, solltest Du dem Ganzen eine Chance geben und die Kompression nicht in die hintersten Ecken Deines Schrankes verbannen. Eine Eingewöhnungsphase ist völlig normal. Das Tragegefühl verändert sich bei den meisten Kompressionsstrümpfen, wenn Du sie einige Male getragen und gewaschen hast. Über die Jahre sammelst Du auch Erfahrungen, welche Zusätze und Versorgungsarten für Dich am besten funktionieren. Gib Dir und Deinem Körper die Zeit, das Richtige für Dich zu finden. Die Sanitätshaus-Fachkräfte stehen Dir dabei mit Ihrem Wissen zur Seite.
In Teil 2 dieses Blogbeitrages verrate ich Dir noch drei weitere Dinge, die Du vermutlich lieber nicht tun solltest.
Deine Marlene
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Eine Antwort
Das ist ein guter Beitrag,sehr interessant.Ich habe sehr lange meine Arme und Beine ignoriert und gehasst.Erst seit der Diagnose 2021 nehme ich sie wahr und beachte sie auch,durch die Kompressionsversorgung ist die Pflege wichtig ( eincremen zum Beide) und auch durch die Lymphdrainage.
Danke für die Tipps,bin schon auf den zweiten Teil gespannt.
Liebe Grüße
Angie