Hallo liebe Leute,
heute möchte ich berichten, wie ich mit meiner Kompressionstherapie sowie dem Rehasport zurechtkomme und was es meiner Gesundheit bringt.
Bettina
Bloggerin
Alles fing damit an, dass ich nach meinem Sommerurlaub im Juli 2022 einen Termin bei meiner Gefäßchirurgin hatte und weitere Maßnahmen sollten für mein Lipödem erfolgen, da der Umfang laut der Ärztin an den Beinen zugenommen hatte. So entschied sich die Ärztin, mir Kompressionsstrümpfe- und -hose sowie Rehasport zu verschreiben.
Ich war sehr frustriert und niedergeschlagen und wusste mir nicht zu helfen. Ich hatte öfter das Gefühl, wie ein anderer Mensch zu sein mit meinen kräftigen Beinen… tatsächlich fiel und fällt es mir oft schwer, meine unteren Extremitäten so zu akzeptieren und so anzunehmen, wie sie sind. Am Anfang des Sommers zwang ich mich in meine Kompressionshose hinein und kam leicht ins Schwitzen, mir kamen oft die Tränen und es fingen die Selbstzweifel an.
Immer wieder tauchten in meinem Kopf die selben Fragen auf: „Warum ich?“, „Womit habe ich das verdient?“
Ich fühlte mich oft wie ein Elefant mit dieser Diagnose, gerade an Tagen, an denen mir sowieso alles misslingt, fällt es mir besonders schwer. Ich kämpfe trotzdem täglich darum, mehr Selbstsicherheit zu gewinnen und zu meinen kräftigen Beinen zu stehen. Ich achtete in meinem Sommerurlaub verstärkt darauf, mich regelmäßig zu bewegen, ich ging fast täglich im Meer baden oder besichtigte die Stadt des Ortes, welchen ich besuchte, zu Fuß. Doch trotz der ausreichenden Bewegung wollte der Umfang natürlich nicht weniger werden.
Also kümmerte ich mich um die Kompressionsversorgung, die Ärztin empfahl mir auch direkt ein Sanitätshaus in meiner Nähe. Dort wurden meine Beine genau ausgemessen, um die exakte Passform der Strümpfe und der Strumpfhosen herauszufinden. Farbe und Passform wählte ich selbstständig aus ich entschied mich für die Farbe Magenta, da diese Farbe mir zusagte und mir sehr gefiel.
Mir war klar, dass die Strümpfe und Hosen erst erstellt werden müssen und dass es mindestens sechs Wochen dauern kann, bis diese im Sanitätshaus ankommen. Schließlich bekam ich einen Anruf vom Sanitätshaus, um die Versorgung anzuprobieren und abzuholen, ich bekam Tricks und Tipps wie ich sie am praktischsten anziehe; ich eignete mir die vorgeführten Tricks schnell an und besorgte mir grobe Handschuhe, um die Kompressionshose leichter anzubekommen. Es gibt natürlich auch Anziehhilfen, welche aber für mein Empfinden eher für ältere Generationen bestimmt sind, jedoch wollte ich mir sämtliche Tipps angewöhnen, um die Kompression selbstständig und einfach anzubekommen. Die Versorgung sollte ich laut der Ärztin abwechselnd tragen, um jede Partie der Beine zu beanspruchen.
Dann bekam ich als nächstes Rehasport von der Ärztin verschrieben: Ich ging einmal die Woche zum Aqua-Fitness. Aqua-Fitness ist eine Wassersportart, welche mit anderen Mitgliedern im Wasserbecken durchgeführt wird; die Sportart spezialisiert sich auf Ganzkörpergymnastik, um wirklich alle Körper- und Muskelzonen zu beanspruchen. Ich muss dazu sagen, dass der Anfang mit dem Rehasport und der Kompressionstherapie eine Umgewöhnung für mich war, jedoch gewöhnte ich mich schnell an die neuen Abläufe und fühlte mich nach dem Sport freier und hatte Abwechslung vom Alltag.
Bald habe ich den nächsten Termin bei meiner Gefäßchirurgin und der Beinumfang wird wieder vermessen und kontrolliert, dann wird entschieden ob ich das 3. Stadium diagnostiziert bekomme oder aber der Beinumfang abgenommen hat. Mittlerweile habe ich eine zweite Kompressionsversorgung erhalten und bin sehr zufrieden. Es ist nicht immer einfach, vor allem im Sommer – jedoch schwollen die Beine direkt nach Erhalt der Kompression merklich weniger an und schmerzen nun auch viel weniger als davor. Ich halte Euch auf dem Laufenden und bin gespannt, was die Zukunft bringt.
Alles Liebe und bis bald,
Eure Bettina
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Eine Antwort
Hallo Bettina!
Wow..dein Blog hat mich echt berührt.
Ich habe mich so oft darin wiedergefunden. Seit August 22 steht auch bei mir die Diagnose Lipödem Stad. II.
Mit meiner ersten Kompri, Medi Cosy Strumpfhose, kam ich garnicht zurecht. Ständiges Runterrutschen war ab dem ersten Tragetag mein ständiger Begleiter, bis die Finger wund waren.
Nun habe ich seit ca 3 Wochen eine Wechselversorgung von Juzo, 2 teilig, Leggins und US Strümpfe und bin begeistert..kein Vergleich zu vorher.
Meine Medi SH ist derzeit zur Änderung..bin gespannt, ob sie danach passt..!
Werde definitiv bei Juzo bleiben, weil ich mich sehr sehr wohl fühle darin.
Zum Rehasport gehe ich nun seit 3 Wochen..2x die Woche, 1x Matte und 1x Aquafit und es tut mir sehr gut.
Ich bin froh, dieses Angebot angenommen zu haben..und auch mich dazu durchgerungen zu haben.
Meine Kompression trage ich mit Wohlgefühl, weil ich weiß und akzeptiert habe, dass es mir MIT besser geht, als OHNE.
Freue mich schon auf meine nächste Kompri, diese wird definitiv bunt, anstatt schwarz..bin aber noch nicht ganz sicher, welche Farbe.
Vielen Dank für deine Offenheit..es tut so gut, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Liebe Grüße an alle Lipis und Lymphis und fröhliche Weihnachten
-Simone-