Hallo zusammen,
die meisten von uns stehen mit der Lipödem-Diagnose vor zwei seelischen Herausforderungen: Wir müssen lernen die Krankheit zu akzeptieren und mit ihr im Alltag zu leben. Schließlich wünschen wir uns alle trotz Erkrankung ein glückliches Leben. In diesem Blog-Beitrag möchte ich Dir meine persönlichen Tipps verraten, wie eine positive Grundeinstellung Dein Wohlbefinden verbessern kann.
Die Diagnose Lipödem ist für viele Frauen Fluch und Segen zugleich. Einerseits müssen wir die Diagnose erstmal akzeptieren, aber andererseits haben wir endlich Gewissheit. Der Weg zur Diagnose ist häufig lang, deshalb kämpfen viele von uns für mehr Aufklärung. Zum „Glück“ erhalten immer mehr Frauen, wie ich, mittlerweile ihre Diagnose schon in frühen Jahren. Dennoch ist das Lipödem immer noch viel zu unbekannt und daher häufig unbehandelt.
Nach der Diagnose muss das Leben meist neu sortiert werden. Es kommen Arzt-, Sanitätshaus- und vielleicht auch Lymphdrainagen-Besuche dazu. Die eigenen körperlichen Grenzen müssen erstmal hingenommen werden. Das ist sicherlich auch eine Belastung für die Psyche, mit der wir lernen müssen zu leben. Gleichzeitig möchten wir trotzdem ein schönes Leben führen. Auch wenn wir zum Teil keinen Einfluss auf unsere Situation haben, macht es trotzdem einen großen Unterschied in unserem Wohlbefinden, ob wir das Glas halb voll oder halb leer sehen.
Ich bin von Natur aus ein positiver Mensch. Das kommt mir meist zugute. Gleichzeitig zerdenke ich aber auch gerne alles und nehme mir vieles zu Herzen. Das hat zur Folge, dass ich mich gerne übernehme, selten nein sage und mich überfordere. Sprich, ich hatte lange Schwierigkeiten meine persönlichen Grenzen zu akzeptieren. Besonders, was das Lipödem angeht, musste ich mir eingestehen, dass ich nicht zu 100% so leben kann, wie ein komplett gesunder Mensch. ABER, das bedeutet nicht, dass ich mein Leben nicht trotzdem in vollen Zügen genießen möchte. Das Lipödem ist vielleicht ein Teil von mir, aber es macht mich nicht als Menschen aus. Siehst Du das genauso? Ziel ist es doch, die Lebensqualität so gut es geht zu verbessern und dabei kann eine positive Lebenseinstellung helfen. Stress führt bei mir zu stärkeren Schmerzen. Bin ich ausgeglichen und in Bezug auf mein Selbstmanagement motiviert, fühle ich mich besser und habe weniger Schmerzen. Vielleicht hast Du in Deinem Leben die gleichen Erfahrungen gemacht oder stehst noch ganz am Anfang. Dann kann dich ein positives Mindset auf Deinem neuen Lebensweg unterstützen.
Wenn Du merkst, dass Du ohne Hilfe nicht mehr weiterkommst, könnte Dir vielleicht eine Therapie weiterhelfen. Es zeigt Stärke sich einzugestehen, dass Du Hilfe brauchst. Verurteile Dich dafür nicht, sondern fühle Dich gestärkt auf Deinem neuen Weg zu einem besseren Leben. Psychologen und Psychotherapeuten bieten verschiedene Therapieformen an. Es ist also wichtig, zu wissen, was Dir helfen kann. Ich habe vor einigen Jahren mit meinem Hausarzt darüber gesprochen. Auf seine Empfehlungen hin, habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht, die mir sehr geholfen hat. Und das meine ich nicht nur in Bezug auf das Lipödem, sondern auf mein ganzes Leben. Mein Tipp: Stehe für Dich selbst ein! Denke immer daran: Du bist so viel mehr als das Lipödem!
Deine Marlene
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5 Responses
Du hast wieder einmal recht, liebe Marlene!
Grundsätzlich habe ich einen sehr guten Weg für mich gefunden, mit meinem Lipödem durchs Leben zu gehen. Doch hin wieder bringen meine körperlichen Grenzen mich auch an meine Psychischen. Daher ist es absolut richtig und wichtig sich dies nicht nur einzugestehen, sondern auch zuzugestehen!
Wir müssen uns selbst und anderen nichts beweisen. Seit ich das für mich akzeptiert habe geht es mir auch körperlich wieder um einiges besser!
Danke für Deinen Beitrag :-*
Vielen Dank, Kathi :-*
Danke. Bei mir war es am schwersten bevor die Diagnose kam. Ich bin ziemlich strukturiert und arbeite dann alles nach einander ab. Ich habe Entscheidungen getroffen z. B. Mich gleich operieren zu lassen. Mit Erfolg. Ich bin eine Kämpferin- andere zerbrechen ich werde immer stärker.
Vielen Dank,sehr motivierend.
Liebe Marlene,
eigentlich schreibe ich hier nicht , aber dein Beitrag ist ermutigend. Mein größtes Problem ist tatsächlich, mich dauernd äußerlich nicht hübsch genug zu finden, obwohl ich für mein Alter (60) im Grunde noch recht flott aussehe ( sagen die jungen Kollegen 😉). Ich bin beruflich gut aufgestellt und zufrieden, aber immer dieses Gefühl, äußerlich „nicht zu funktionieren“. Ich weiß im Kopf, wie bescheuert das ist, aber …
Vielen Dank für deinen Beitrag und herzliche Grüße, Stefanie