Stephanie
Bloggerin
Um eins vorweg zu nehmen: Ich bin kein Arzt und kann und will keine ärztlichen Ratschläge geben. Der Beitrag handelt von meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen von anderen, die ich eingeholt habe. Prinzipiell gilt: Tut das, was euch gut tut!
Laut einer Studie der Universität Leipzig sind rund die Hälfte aller Frauen in Deutschland zwischen 25 und 34 Jahren tätowiert. Auf alle Altersgruppen gerechnet ist es jede 5. – daher, finde ich, ist es auch ein spannendes Thema für Lip- und Lymphödempatientinnen, denn: die Farbe wird durch das Lymphsystem abgebaut.
Was früher eher den Seemännern und Rockern vorbehalten war, ist heute Trend: Tattoos. Dadurch geraten die bunten Bildchen auch immer mehr in den Fokus von Gesundheitsbehörden, welche vor giftigen Farben warnt. Tatsächliche Studien zum Thema „Gefährlichkeit von Tattoos“ gibt es bisher kaum, jedoch wird immer mehr geforscht um das Stechen hygienischer und ungefährlicher zu machen. Unter anderem wurden bereits bestimmte Inhaltsstoffe für Farben verboten.
Es wird auch an neuen Pigmenten geforscht, die nicht von der Lymphe abtransportiert werden, sondern fest in der Haut bleiben. Ein seriöser Tätowierer ist zudem registriert, sticht nicht mit minderwertigen Farben und klärt euch über die gesundheitlichen Risiken auf. Oft unbeachtet weil meist auch einfach nicht bekannt ist, wer hätte es gedacht, das Lip- und Lymphödem.
Was genau macht nun ein Tattoo so speziell für uns aus? Wie bereits erwähnt werden Farben über das Lymphsystem abtransportiert. Daher kann es dazu kommen, dass eure Lymphknoten geschwollen sind, schmerzen oder im Extremfall sich bunt färben! Letzteres ist tatsächlich bereits mehrmals vorgekommen und unter den ersten beiden leide ich derzeit, da ich mir vor kurzem ein Tattoo am Kopf habe stechen lassen.
Dies kann, muss euch aber nicht in eurem Alltag einschränken: es kann zu fieberartigen Symptomen kommen oder Schwindel. Wichtig: Das Tattoo muss NICHT auf dem Ödem gestochen sein, denn schließlich zieht sich das Lymphsystem durch den ganzen Körper.
Was ist mit Tattoos, die auf dem Ödem gestochen wurden? Das ist wieder sehr individuell und ich kann euch nur davon erzählen, was passieren KANN. Ich habe zwei Tattoos auf den Beinen, die noch vor der Zeit meiner offiziellen Diagnose sind. Eins auf der Wade/fast Knöchel außen (kein/kaum Lipödem) und ein großes auf dem Oberschenkel (starkes Lipödem).
Mein kleiner Pinguin auf der Wade ist gut verheilt, kaum Farbverlust oder ähnliches. Das große am Oberschenkel hat sehr viel Farbe verloren, hat sich etwas „erhoben“ und brauchte lange zum Heilen – warum? Zum einen ist das Gewebe des Ödems schlechter versorgt – ihr kennt das vielleicht, dass eure Beine im Winter kalt sind und bleiben. Das ist der Grund, warum die Farbe schlechter drin bleibt (Anmerkung: Rot hält generell schlecht bei mir!) und es länger zum Heilen brauchen kann. Zum anderen verändert sich das Gewebe durch das tätowieren, schließlich fährt die Nadel bis zu 120 mal pro SEKUNDE in eure Haut! Es kann zur Knötchenbildung kommen und das Tattoo bekommt einen unfreiwilligen und nicht so schönen 3D-Effekt.
Mein Fazit: Außer das Motiv am Oberschenkel irgendwann nachbessern zu lassen, werde ich mir erst mal keine weiteren Tattoos an den Beinen stechen lassen. Aber ich habe ja noch viel Platz anderswo. Auch mit meiner Freundin und Tatöwiererin stehe ich im engen Austausch über Ödempatientinnen, sodass ich in Zukunft noch mehr Erfahrungen aus erster Hand habe, denn das Thema fällt doch zu schnell unter den Tisch.
Meine Informationen habe ich zum Teil aus Studien, von Ärzten und eben aus eigener Erfahrung. Und ja, Tattoos tun weh – egal ob mit oder ohne Ödem 😉 Wer schön sein will, muss leiden – aber nicht nachhaltig!
Eure Stephanie
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9 Responses
Liebe Stephanie,
meine Diagnose habe ich seid Februar diesen Jahres aber tatsächlich habe ich das Lipödem seid 1997. Ich bin auch tätowiert am Oberarm ( da hab ich Lipödem ) das einzige Problem was ich habe wenn es im Sommer extrem heiß ist bzw. die Sonne drauf knallt hab ich auch diesen unschönen 3D Effekt. Ist reden natürlich alle du kannst dich nicht mehr tätowieren lassen. Aber mein großer Wunsch ist zu gedenken meiner verstorbenen Mam den Unterarm tätowieren zu lassen. Kann ich dies nun machen oder nicht. Auf dem Oberarm mag ich nicht denn die Schmerzen sind so schon durch meine olle Trulla (Lipödem) kaum erträglich. Soll ich auf mein Bauchgefühl hören oder es sein lassen?
Guten Tag,
Ich habe schon mehrere Tätowierungen und jetzt leide ich an einem Lipödem an meinen Oberschenkeln.
Kann es sein weil die Farbe ja über das Lymphsystem abgebaut wird das ein Lipödem durch Tattoowierungen entstehen kann ?
Liebe Grüße
Hallo Anja,
Vielleicht wäre eine Stelle, die nicht vom Ödem betroffen ist eine Alternative? Zum Beispiel der Rücken?
Wie gesagt, ich bin kein Arzt und können tust du es auf jeden Fall, wie die Konsequenzen dann vll sind, ist sehr individuell.
Übrigens kann dieser 3D Effekt auch daher rühren, dass der Tätowierer zu tief gestochen hat und hat nicht zwingend was mit dem Ödem zu tun. Teils ist es auch einfach die Haut, die so reagiert.
Wenn du prinzipiell keine Probleme zum Beispiel mit der Tinte per se hast, würde ichs machen.
Liebe Grüße
Stephanie
Vielen Dank und dann kann ich mich ja noch auf den Unterarmen und Rücken noch austoben
Hallo Stephanie,
ich habe bereits seit meiner Jugend Lipödem, wenn auch die Diagnose erst seit letztem Jahr.
Zu mir hat der Phlebologe, als er meine Tattoos (vor der Diagnose gestochen) gesehen hat, ich darf mir an den Armen und Beinen nichts mehr stechen lassen, weil aus dem Lipödem ein Lymphödem dann werden kann.
Mit meinen ersten beiden Tattoos, rechter Unterarm, Innenseite und linker Oberarm außen, hab ich so überhaupt keine Probleme.
Ich überlege, ob ich nicht trotzdem weiter mache. Ein Motiv kann ich noch auf eine andere Stelle legen, aber ich möchte ein Familientattoo, ähnlich wie ein Stammbaum, das soll auf meinen linken Unterarm kommen.
Viele Grüße
Doris
Hallo Stephanie,
Ich kann deine Erfahrungen gut nachvollziehen. Ich habe farbige Tattoos an beiden Oberschenkeln sowie schwarze an Rücken, Arm, Rippen und Fuß. Nur ein Tattoo hat mir je Probleme gemacht. Das größte am einen Oberschenkel. Es hatte sich stark entzündet an einer Stelle bis hin zur Nekrose. ABER daran war ich nicht ganz unschuldig. Ich kann nur empfehlen wenn man größere Projekte hat genug Ruhetage anschließend einzuplanen. Unser Gewebe heilt langsamer und braucht Zeit.
Bezüglich der Risiken für die Zukunft sehe ich das persönlich entspannt. Das Brustkrebs-Risiko steigt ja mit jedem Tattoo bekanntlich auch.
Ich möchte mein Leben mit Tattoos leben was die Zukunft bringt kann ich nicht wissen und will ich auch nicht 🙂
Man sollte sich dennoch sehr sehr gut überlegen ob man das alles will und wenn ja wohin 🙂
Liebe Grüße,
Ellen
Hey Stephanie!
Ich erkenne so viel in dir wieder… ich bin selbst eine tättowierte Dame und habe nahezu überall Tattoos.
Diagnose Lipödem besteht bei mir seit 2016, das habe ich aber weggeredet und schön ignoriert. Habe mich natürlich weiter tättowieren lassen, bis ich dann erneut zu einem Lipologen bin und der mir sagte "Bitte, lassen Sie es sein!".
Für mich eine furchtbare Nachricht, da ich meinen Körper gerne mit meinen Tattoos verstecke.
Ich bin sehr angeschlagen durch das blöde Lipödem und kann mich kaum noch anschauen. Tattoos haben mir immer geholfen, denn dieser Schmerz, den kann man wenigstens zuordnen.
Der Schmerz der Psyche… macht dich kaputt.
Ich höre jetzt auch auf, ich habe beschlossen, mich voll und ganz auf die OP zu konzentrieren, die zu meinem Lebensziel geworden ist.
Ich bin in psychiologischer Behandlung, gehe jetzt auch zu einem Psychiater und hoffe, dass ich bald bald bald die OP einklagen kann, so ist das nämlich kein Leben mehr für mich.
Ich wünsche dir alles Beste, bitte bleib stark und tapfer. Du siehst wunderschön aus, das wollte ich dir noch mit auf dem Weg geben.
Ganz ganz liebe Grüße
Hallo.Ich habe Lipödemnim inneren Bein kirz vor dem Knöchel Vor ca.14 Tagen habe ich mir ein Coverup stechen lassen und jetzt habe ich an der Hacke eine Entzündung.Ist das normal?
Hi, Leute. Ich habe die starke Vermutung das ich ein Lipödem habe. An Beinen uns Oberarmen. Ich habe mir im Dezember meinen Unterarm und nun meinen Oberarm komplett fertig tattoowieren lassen. Im Dezember stellte ich ein hämatom um eine Stelle meines Tattoos fest….der blaue Schimmer ist heute immernoch zu sehen. Mein Tattoowierer hat sowas noch nie gesehen und macht das schon 25 Jahre…soviel dazu. Die befürchtung das das am Oberarminnenseite auch passiert hat sich nun bestätigt. Ich hoffe es geht noch weg, ansonsten bin ich jetzt ein Schlumpf……hat jemand auch so ne Erfahrung gemacht? Ich bin auch am Fuß, Wade ausen, Knöchel und Rücken tattoowiert, da is das nicht passiert.