Hallo ihr Lieben,
ich, Doris Jäger, habe in Wolfurt (Vorarlberg in Österreich) ein Naturheilzentrum.
Neben meiner Arbeit als Therapeutin, Referentin, Autorin und Coach ist es mir besonders wichtig, möglichst viele Menschen für die Naturheilkunde zu gewinnen und über die vielfältigen Möglichkeiten aufzuklären.
Als Gastautorin für Frauensache möchte ich das Thema Lipödem naturheilkundlich betrachten und Euch ein paar Impulse mit auf den Weg geben. Im ersten Teil gehe ich auf das Krankheitsbild Lipödem ein.
Das Lipödem ist eine Erkrankung des Fettgewebes. Nicht selten ist es familiär bedingt. Bei Frauen kommt es dabei zu einer Vermehrung des Fettgewebes, hauptsächlich an den Beinen und Armen. Betroffene leiden nicht nur körperlich, sondern auch psychisch darunter. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Bei Männern kommt das Lipödem äußerst (!) selten vor.
Die Vermehrung der Fettzellen beginnt meistens schon im jungen Alter, nicht selten in der Pubertät. Sie kann aber auch nach einer Schwangerschaft oder mit Beginn der Menopause beginnen. Rund fünf bis zehn Prozent der Frauen in Deutschland leiden unter dieser Erkrankung und dennoch stellt sich die Diagnose nicht ganz so einfach dar. In vielen Fällen durchlaufen betroffene Frauen einen wahren Marathon der Diagnostik.
Bei der Behandlung und Diagnose ist es wichtig, vorab abzuklären, um welche Form des Lipödems es sich handelt. Gerade die Behandlung in einem frühen Stadium ist nicht selten sehr erfolgsversprechend. Ihr solltet jedoch wissen, dass das Fettgewebe weder ausmassiert, noch durch Kompressionen de facto entfernt werden kann.
Für betroffene Personen ist besonders schwer, dass ihnen nicht selten Bewegungsmangel oder Ernährungsprobleme unterstellt werden. Therapien, die unter diesem Aspekt durchgeführt werden, führen zwar zu einem schlankeren Bauch, aber die hauptsächlich betroffenen Regionen (wie z. B. Arme, Beine, etc.) bleiben von jeglicher Therapie unberührt.
Nicht selten führt das bei erkrankten Personen zu Depressionen. Kein Wunder, oder? Werden in solchen Fällen Antidepressiva verschrieben, kann es je nach Präparat dazu führen, dass sich das Fettgewebe noch stärker vermehrt.
Das Ganze wird noch dadurch verstärkt, dass einige betroffene Personen unter Schmerzen in den Beinen leiden und dadurch Bewegung eher vermeiden. Das kann in weiterer Folge zusätzlich zu Adipositats führen.
Wie Ihr seht, kann das Ganze zu einem wahren „Teufelskreis“ führen, der natürlich durchbrochen werden muss.
Gleich vorab: der Verlauf kann nicht vorhergesehen werden. Aber in den meisten Fällen schreitet die Erkrankung fort. Das Fortschreiten der Erkrankung verläuft am Anfang relativ langsam, schleichend. Anfänglich merkt man selbst kaum etwas von den Veränderungen. Sobald diese den betroffenen Personen auffallen, empfiehlt es sich, diese zu dokumentieren (Fotos, Abmessungen, etc.).
In einigen Fällen kommt es auch zu explosionsartigen Vermehrungen. Untersuchungen bleiben meist ergebnislos. Auch hormonelle Untersuchungen bleiben meist ohne weiteren Befund.
Die Behandlung eines Lipödems ist weder in der Schulmedizin, noch in der Naturheilkunde einfach. In der Schulmedizin erfolgt die Diagnostik durch Ultraschall sowie Laboruntersuchungen, Umfangmessungen und MRT. So sollen Wassergehalt, Fett- und Muskelmasseanteil festgestellt werden.
Die Schulmedizin setzt in der Regel auf wassertreibende Medikamente. Gleichzeitig können Salben und Cremes mehr oder weniger erfolgreich eingesetzt werden – meistens um Schmerzen zu lindern und/oder bei der Therapie zu unterstützen.
Im nächsten Teil möchte ich genauer auf Nahrungsergänzung bzw. Supplemente eingehen, die mitunter hilfreich sein können, um den Alltag mit Lipödem gut und vor allen Dingen schmerzfrei zu meistern. Bleibt unbedingt dran! 🙂
Eure Doris
(Naturheilpraktikerin)
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4 Responses
Guten Morgen,
Lipödem in Verbindung mit Naturheilkunde ist ein wirklich sehr interessantes Thema.
Aktuell lerne ich gerade für die Prüfung als Ernährungsberaterin, weil mir irgendwie keiner hilft.
Dann muss ich es eben selber erarbeiten 😉
Ich freue mich auf den nächsten Beitrag.
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Doris, sehr aufschlußreich der Artikel. Bei mir wurde noch nie ein Ultraschall, Labor oder dergleichen gemacht. Was soll denn auf dem Ultraschall gesehen werden bzw was für Labor. Ganz zu schweigen von MRT. Ich hab Lip/Lymph Stad II. Und leider wird immer nur davon gesprochen dass Arme und Beine dick werden, aber leider auch der Po aber das schreibt niemand.
Guten Morgen,
auf dem Ultraschall sieht das Gewebe aus „Schneegestöber“. Bei mir ist auch der Po betroffen! Ich habe sogar eine Stelle am Bauch mit Lipfett. Keiner wollte mir das glauben, jetzt habe ich von zwei Ärzten die offizielle Diagnose. Bin Lip Stadium 3/ Lypm 2.
Viele Grüße
Guten Morgen,
Wenn ein Arzt einer Lipödem bzw. Lip/Lymphödem Patientin wassertreibende Medikamente verschreibt ist das ein absoluter Kunstfehler. Die Medikamente wirken nicht auf eiweißreiche Ödeme und können im schlimmsten Fall den Elektrolythaushalt lebensbedrohlich durcheinander bringen!