Hallo. Mein Name ist Sabine und mit 38 Jahren bin ich frisch im Universum „Lipödem“ angekommen. Durch eine gute Freundin wurde meine Aufmerksamkeit auf die Erkrankung gelenkt, die mir bis dahin völlig unbekannt war. Das ist nun schon gut zwei Jahre her.
Ich habe mich in diesen vielen Monaten seitdem immer wieder mit den Thema Lipödem beschäftigt, mich in der Beschreibung dieser Krankheit direkt wiedergefunden, von positiven Erfahrungen mit der Kompressionsversorgung, Problemen im Alltag und immer wieder auch von den Schwierigkeiten einzelner bei der Diagnosestellung gelesen.
Um irgendeine Form von Diagnose habe ich mir früher kaum Gedanken gemacht. Die Beine tun doch weh, oder? Ein bisschen Schmerz ist doch normal, dafür rennt man nicht direkt zum Arzt. Aber wie viel Schmerz ist ein bisschen Schmerz? Wer kann mir sagen, was „normal“ ist und was vielleicht tatsächlich eine chronische Erkrankung ist?
Ich wurde mit einer „so schlimm ist das alles nicht“-Mentalität großgezogen und habe diese voll und ganz verinnerlicht. Voll. Und. Ganz. Mit dieser Grundeinstellung schwingt immer ein weiterer Gedanke mit – geht es mir schlecht genug, um zum Arzt zu gehen? Deswegen hat es auch nachdem ich von der Erkrankung Lipödem erfahren habe, noch einige Monate gedauert, bis ich zum Arzt ging.
Leider sah ich mich hier zunächst mit meiner ursprünglichen Sorge konfrontiert – andere hätten nach meiner Schilderung aber viel stärke Schmerzen. Gesund machen könne man ein Lipödem ja eh nicht. Und Kompressionen tragen macht auch keinen Spaß. So ging ich nach Hause, mit einem Rezept für eine Rundstrick-Kompression (für meine Krampfadern), das mich nicht wirklich zufriedenstellte, gefühlt unverstanden und allein gelassen.
Meiner Freundin sei Dank habe ich mich nicht entmutigen oder meiner Motivation berauben lassen und mir eine zweite Meinung eingeholt – ohne den richtigen Support in dieser Situation hätte ich das bestimmt so nicht geschafft. Nun bin ich ganz frisch mit einer Flachstrick-Kompression versorgt, in der ich mich pudelwohl fühle. Ich freue mich nicht nur auf meine zukünftigen Erfahrungen rund um das Thema Kompression, sondern auch auf den Austausch und die Unterstützung der Community!
Eure Sabine
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2 Responses
Hallo Sabine, ich stecke auch gerade in meiner ersten Flachstrickversorgung. Eine Leggins. Meine Diagnose ist noch nicht lang her. Ich lese viel und informiere mich über das Lipödem. Meine Gefühle schwanken hin und her zwischen Ablehnung und Annahme. Ich habe schon 6 Lymphdrainagen bekommen, die tun mir sehr gut. Neben dieser Diagnose muss ich auch mir meiner Fibromyalgie klarkommen, da steht die Diagnose seit 7 Jahren. 2 Erkrankungen, beide mit Schmerzen verbunden, das ist fies.
Ich fühle mich im Gegensatz zu dir nur semiwohl in meiner Versorgung.
Wie lange brauchte es, bis deine Versorgung toll saß?
LbG
Ich finde es schade, dass hier so wenig geschrieben wird und kaum Antworten kommen auf einzelne posts. Wo gibt es denn einen dialogähnlichen Austausch??? Ich zB bin nicht bei Facebook & Co.. unterwegs….