Fühle ich mich in meinem Körper doch viel zu unförmig als dass ich mich selbst lieben könnte. War ich doch gerade auf meinem neuesten Gewichtshöchsttand.
Ganz zu schweigen von der inneren Stimme die noch immer sagt „werd‘ bloß nicht dick!“, als sei meine Figur oder mein Körpergewicht ausschlaggebend für meine Gefühlswelt.
Beim Shooting habe ich so viel gefühlt – die Freude endlich meine Freundinnen, die anderen Botschafterinnen, wieder zu sehen; die Aufregung, zum ersten Mal bei einem Shooting dabei zu sein; die Scham, von allen im Studio hofiert zu werden; die Spannung, wie die Fotos aussehen würden.
Als ich dann die Bilder das erste Mal gesehen habe dachte ich „das bin nicht ich“. Allerdings meinte ich nicht das Outfit, das bestand zum Teil aus meinen eigenen, mitgebrachten Kleidungsstücken. Auch nicht das Makeup, welches bei weitem nicht so aussah, wie ich es sonst trage. Gemeint waren meine Beine. Sind die so breit? Sehen die wirklich so prall aus? So gerade? Mein gesamter Fokus galt meinem Körper, nicht meiner Ausstrahlung.
Zum einen war das der Moment, in dem ich mich dazu entschied, wieder mehr auf meine Ernährung zu achten um das ein oder andere Kilo doch noch zu verlieren.
Zum anderen war es aber der Anstoß den ich brauchte um zu begreifen „wen interessiert’s?“. Zum ersten Mal in meinem Erwachsenenleben bin ich glücklich! Eine Beziehung die mich beglückt, eine Arbeit, die mich erfüllt, ein Leben, das mich ausfüllt.
In keinem Moment spielt mein Aussehen, meine Figur eine Rolle. Es geht um mich! Um meinen Charakter, meinen Humor, meine Art.
Mädels, es muss nicht gleich die große Liebe sein! Akzeptiert Euch erst mal. Macht Euch bewusst, um was es wirklich geht!
Seid ihr in einer Partnerschaft dann fragt Euren Schatz, was ihm oder ihr an Euch gefällt. Fragt auch Eure beste Freundin, jemanden in der Verwandtschaft. In der Grundschule ging immer ein Freundebuch durch die Klasse – hat jemals ein Kind „Dein Hintern“ bei „Was gefällt Dir an mir“ angegeben?
Doch auch das „Was gefällt Dir an mir nicht“ gehört dazu. Sicher werdet ihr auch hier nicht „Deine Beine“ sondern viel eher „Deine Selbstzweifel“ zu hören bekommen. Stellt Euch Eurer größten Angst – der Meinung der anderen. Ihr werdet überrascht sein, was dabei herauskommt!
Eure Kathi
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