Ich mag Matsch! Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich zum dritten mal an einem Hindernislauf im Schlamm teilgenommen habe.
Angefangen hat es 2016. Nachdem ich einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben hatte, fragte mein (neuer) Chef mich, ob ich Lust hätte mit ihm und den KollegInnen an Xletix teilzunehmen. JA! NATÜRLICH! Hatte ich doch schon im Jahr davor damit geliebäugelt, nur keine Mitstreiter finden können.
Zu der Zeit wusste ich noch nichts vom Lipödem und beim Blick in die Gesichter meiner Mitstreiter wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, dass mir das Laufen und die Hindernisse schwerer fallen könnte als den anderen.
Wir sind für die kleinste Distanz gestartet, ca. 6 km mit 15 Hindernissen. Konnte ich zu Beginn noch lauthals lachen, so wurde von Hindernis zu Hindernis eines immer klarer: hier geht es gar nicht so sehr um Kraft, sondern viel mehr um Überwindung.
Hier sei erwähnt, dass dies nur für die kleine Distanz gilt und eigentlich auch eher für uns Frauen. Sind es doch meist die Männer, die ihre TeamkollegInnen über Balken hieven, Wände hochziehen und, wo nötig, auf Händen, Reifen oder Holzplatten tragen.
Jedenfalls hatte ich (Eis-)Wasser, Schlamm und vor allem Blut geleckt und wollte unbedingt erneut ins dreckige Vergnügen.
Im Jahr darauf startete ich mit einer Freundin beim Muddy Angel Run. Auch hier stand der Spaß im Mittelpunkt. Während man bei XLetix, Spartan Race und anderen Hindernisläufen zwischen verschiedenen Distanzen wählen kann, ist ein Muddy Angel Run immer 5 km lang.
Neben dem Spaß ist dort aber auch ein ernstes Thema vor Ort. Unter dem Motto „Krebs kämpft dreckig – das können wir auch!“ nutzt der Veranstalter die Aufmerksamkeit, um über Brustkrebs zu informieren. Nicht nur, dass von jedem Ticket automatisch 1 € gespendet wird um Organisationen zu unterstützen, die sich mit Brustkrebs auseinandersetzen (in der Forschung, in der Aufklärung etc.). Auch gibt es pro Veranstaltung 50 kostenfreie Startplätze für Betroffene. Ein tolles Zeichen wie ich finde!
Mit der Arbeit – und dann auch Kompression – ging es für mich 2018 erneut an den Start von Xletix. Sind wir 2016 noch mit 5 Männern und 15 Frauen gestartet, waren es 2018 4 Männer und 18 Frauen.
Mehr Frauen für weniger Männer mag in anderen Bereich vielleicht reizvoll für die Herren klingen, hier hieß es aber noch mehr Kraft aufwenden bis alle über die Hindernisse gehoben, durch die Hindernisse geschoben oder auf die Hindernisse gezogen wurden.
Durch die Kompression ging es meinen Armen und Beinen am Abend so gut wie denen aller anderen Teilnehmer. Doch während des Laufs hat sie hier und da für Bewegungseinschränkungen gesorgt. Allerdings hat sie mich – nach Durchqueren des Eiswassers – angenehm gekühlt. Ob ich sie nun beim nächsten Mal tragen werde oder nicht werde ich spontan entscheiden.
Mädels, ob in einer kleinen Gruppe oder einem großen Team, ob mit Erkrankung oder ohne, Sport ist immer gut! Bewegt euch. In eurem Tempo. In Eurer Sportart.
Du weißt noch nicht so recht, was Dir Spaß machen könnte? Oder Du weißt, was Du machen möchtest aber Dir fehlt eine Sportpartnerin? Guck Dich gerne bei uns Lipödemkämpferinnen um. Gemeinsam finden wir das Passende für Dich!
Eure Kathi
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