Die Urlaubszeit neigt sich dem Ende. Viele haben ihren Sommerurlaub verbracht, um vom Alltagsstress zu flüchten für einige Tage oder Wochen. Meinen ersten Sommerurlaub habe ich dieses Jahr Ende Juni, Anfang Juli gemacht. Mein zweiter ist im späten Sommer geplant. Aber direkt vorne weg, ich werde Euch hier nicht erklären, wie Ihr mit der Kompressionshose zum Strand und ins Meer hüpfen könnt.
Vor meiner Diagnose hatte ich finanziell die Möglichkeit nur einmal im Jahr in Urlaub zu fahren. Da ich dem Trend aller folgen wollte, ging dann mein Sommerurlaub auch immer an den Strand bei warmem Wetter.
Nachmittags stand dann zum Strand in die Sonne zu gehen auf dem Programm. Tasche gepackt, Bikini an und ab zum Strand auf die Liege. Der Weg zum Strand gestaltete sich immer sehr schwierig für mich. Die Tasche wurde immer schwerer und schnitt mir die Arme zu. Der Weg durch den Sand war sehr schwer zu gehen. Meine Beine waren fast nicht zu tragen und schmerzten mir auch noch unglaublich viel. Außerdem schämte ich mich für meinen Körper. So fühlte ich mich nie wohl und konnte auch so den Urlaub nicht genießen. Auch ein kleiner Ausflug war von körperlichen Beschwerden geprägt.
Dass das alles mit dem Lipödem zusammenhing, war mir zu dem Zeitpunkt nicht klar und nicht bewusst. Heute habe ich Erklärungen für meine Beschwerden.
Durch die Hitze schwollen meine Beine sehr auf und erschwerten mir so das Gehen durch die Hitze ohne Kompressionskleidung. Durch den Sand gehen erleichterte dies natürlich auch nicht. Durch die Wassereinlagerungen in den Füßen, waren diese auch sehr empfindlich gegenüber dem heißen Sand.
Es hat einige Jahre gedauert. Ein langer Prozess, um zu mir selber zu finden und um Alternativen zu finden. Ich habe heute ein ganz anderes Leben als noch vor meiner Diagnose im Jahre 2017.
Heute habe ich 2 Hunde, einen Freund und viel mehr Selbstbewusstsein und mehr Wissen über meinen Körper.
So hat sich auch das Reisen bei mir in den Jahren geändert. Ich folge nicht mehr dem Trend, sodass mein Sommerurlaub nicht mehr zum Sonnen, zum Strand und Meer geht.
Ich habe für mich die Alternative in den kälteren Ländern gefunden. Skandinavische Länder, England und Schottland (im allgemeinen nördliche Länder) haben es mir angetan. Wir hatten auch jedes Mal Glück und hatten bis max. 20 – 23 Grad und auch viel Sonne. Auch in diesen Ländern gibt es Strand und Meer. Aber bei diesen Temperaturen sind die Schwellungen viel geringer und das Tragen der Kompressionshose viel angenehmer.
Auch in der Natur habe ich heute meine Ruhe und Frieden gefunden. Im Urlaub können es dann auch mal die kürzeren Wanderungen sein. Anders als Zuhause. Dann bleibt auch noch Zeit, um auf dem Campingplatz zu verweilen oder im Restaurant oder im Pub es sich gut gehen zu lassen. Auch diese Länder haben von allem zu bieten. Schweden eher flach, mit viel Wasser, Norwegen die Fjorde, Schottland schöne grüne Berge. Jedes Land ist anders und so wunderschön.
Macht dort Urlaub, wo es Euch guttut und Ihr zur Ruhe kommt. Genießt es.
Eure Martine
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