Nachdem Marlene euch schon viele Tipps zum Alltag mit Lipödem gegeben hat, habe ich auch noch einmal überlegt, was ich vielleicht ganz selbstverständlich mache und nutze und euch vielleicht ebenfalls helfen könnte.
Duschen gehörte für mich zur Morgenroutine und zum Aufwachen, wie die Tasse Kaffee. Eingecremt habe ich mich immer nur am Wochenende und auch nur, wenn ich mal zufällig daran gedacht hatte. Ab dem Tag, ab dem ich Kompression getragen habe, wurde das Duschen am Morgen, also vielmehr das Anziehen danach, nur noch lästig und anstrengend. Durch das tägliche Tragen der Kompression wurde meine Haut trockener und ich muss sie nun regelmäßiger eincremen. So früh kann ich morgens gar nicht aufstehen, dass das kein Stress für mich ist. Nun gehe ich also abends duschen und creme mich anschließend auch immer ein. Dadurch spare ich morgens jede Menge Zeit – und Energie.
Egal ob am Abend oder doch mal am Morgen, das Haare-Föhnen kostet mich eine Menge Kraft. Oft kann ich den Föhn nicht die ganze Zeit oben halten. Aus dem Grund eine Kurzhaarfrisur zu tragen kommt für mich aber nicht infrage. Im Schwimmbad hängen zum Teil Föhne an den Wänden, in Hotels gibt es diese Ringe an der Wand um den Föhn nach dem Benutzen aufzuhängen. Warum sollte das zu Hause nicht auch gehen? Um keine weiteren Löcher in die Wand zu bohren nutze ich die vorhandenen Möglichkeiten, in meinem Fall einen Handtuchhalter. Dort klemme ich den Föhn ein und stelle mich davor. Eine super Föhnfrisur bekomme ich so nicht hin, aber zumindest trockene Haare.
Oder schenken lassen. Zu Weihnachten habe ich einmal eine klasse Teigrolle aus Marmor bekommen. Da sie recht schwer ist kann ich sie manchmal nicht von der einen Seite der Küche zur anderen tragen. Aber wenn sie dann mal an ihrem Arbeitsplatz ist, dann gleitet sie nur so über den Teig. Mit nur ganz wenig Druck bekomme ich so einen dünnen Teig, zum Beispiel für Flammkuchen, ausgerollt.
Als kleiner Mensch habe ich eh schon manchmal Schwierigkeiten beim Sitzen mit den Füßen vernünftig auf den Boden zukommen. Durch das Lipödem schmerzen mir ab und an die Oberschenkel an der Unterseite dort wo sie auf der Stuhlkante aufliegen. Inzwischen habe ich auf der Arbeit einen Tritt (Schemel) stehen um meine Füße darauf zu stellen. Dadurch entlaste ich die Oberschenkelunterseite und kann auch mal die Beine etwas ausstrecken um den Lymphfluss nicht zu lange durch die angewinkelten Knie zu stören
Besonders begeistert bin ich von meinem Venenkissen. Da kann man noch so gut Kissen stapeln, an das keilförmige Kissen kommt kein Kissenturm heran. Zum einen liegen meist nur die Waden auf dem Kissenberg, die Oberschenkel hängen durch und zum anderen verrutschen die Kissen bei jeder Bewegung. Ein Venenkissen ist so geformt, dass wenn man es direkt an den Hintern legt, (bei mir) die kompletten Beine aufliegen. Das ist nicht nur sehr bequem, sondern verbessert auch die Durchblutung.
Welche Tipps habt ihr noch für die Lipödemcommunity?
Ich bin gespannt!
Eure Kathi
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4 Responses
Hallo ich hab da Mal eine Frage…
Welcher Arzt verschreibt euch die Lymphdrainage?
Liebe Grüße Barbara
Hallo Barbara, das macht sowohl mein Phlebologe (12x), als auch meine Hausärztin im Notfall. Der Quartaltermin reicht nicht immer für die Rezepte. Eine Strecke zum Facharzt sind fast 60 km bei mir (hin und zurück 120 km). Liebe Grüße
Das sind ja ganz tolle Tipps von Kathi
Guten Morgen, habt ihr noch Tipps für das Sitzen am Arbeitsplatz? Trotz Schemel unterm Tisch, habe ich nach einiger Zeit starke Schmerzen und brennen der Oberschenkel. Kompression vertrage ich gar nicht. Denn auch die bereitet mir Schmerzen. Und weil ich sie nicht trage, bekomme ich auch keine Lymphdrainage….ein Kreislauf.