Hallo, ich bin Nicole. Inzwischen 36 Jahre alt. Meine Diagnose bekam ich vor 7 Jahren. Ich habe schon zwei Beiträge zum Thema Selbsthilfegruppen geschrieben und will euch heute erzählen wie wir durch die letzten zwei Jahre gekommen sind.
Nicole
Bloggerin
Ich glaube die letzten zwei Jahre haben uns alle sehr mitgenommen. Nicht nur die vielen Lockdowns und Beschränkungen, sondern auch alles, was damit verbunden war. Auch unsere Selbsthilfegruppe hatte mit den Lockdowns zu kämpfen. Sich nicht sehen und austauschen zu können, hat uns allen gezeigt, wie wichtig die Arbeit einer Selbsthilfegruppe ist.
Wir standen immer wieder vor dem Problem, was wir in der Zeit machen, wo wir uns nicht persönlich treffen konnten. In den Monaten, in denen man sich sehen durfte, haben wir die Gunst der Stunde genutzt und uns im Freien getroffen. Aber was macht man, wenn die Temperaturen das nicht mehr zulassen?
Guter Rat war teuer! Nach langem Überlegen beteiligten wir uns gemeinsam an einem Zoom Account des ortsansässigen Schwimmvereins, dessen Räumlichkeiten wir auch nutzten. So hatten wir eine Lösung für die kalte Jahreszeit und die Monate im Lockdown. Aber hat man das gleiche Gefühl, als wenn man sich persönlich treffen kann? Für mich war es einfach nicht das Gleiche, aber wenigstens ein wenig Austausch über Neuigkeiten und persönliche Belange.
Seit März dieses Jahres sind glücklicherweise wieder persönliche Treffen möglich. Auch wir haben dies verstärkt ausgenutzt. Wir treffen uns wieder monatlich und hatten bereits auch schon wieder Referenten bei unseren Gruppentreffen. Aber klar ist auch, das die Öffentlichkeitsarbeit in den letzten zwei Jahren kaum stattgefunden hat. Auch wir haben, wie viele andere Vereine, aktive Mitglieder verloren. Natürlich sind auch Neue dazu gekommen. Deswegen müssen wir wieder durchstarten und zeigen, dass es uns als Selbsthilfegruppe noch gibt und wir auch wieder aktiv geworden sind.
Wie die Zukunft aussieht, ist eine Frage, mit der ich mich die letzten Wochen intensiv beschäftigt habe.
Was wir im Moment an Öffentlichkeitsarbeit tun können, wird gemacht. So wird in der nächsten Zeit in unserer Stadt wieder der Selbsthilfetruck zu Gast sein. Dort können wir uns als Gruppe vorstellen und ein bisschen Aufklärungsarbeit leisten. Zudem werden wir mit einem Stand auf unserem hiesigen Stadtfest vertreten sein. Aber reicht das?
Reicht das, um die Menschen zu erreichen, die in der letzten Zeit erst ihre Diagnose bekommen haben und gar nicht wissen, dass es solche Gruppen gibt? Ich kann nur sagen, wir werden alles geben um die Menschen wieder zu erreichen. Egal, ob jemand seine Diagnose schon länger oder erst seit Kurzem hat. Denn es gibt nichts Wichtigeres als den Austausch zwischen Betroffenen. Zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine dasteht.
Für mich ist es wie ein kleiner Neustart. Aber das Wichtigste ist, dass es unsere Gruppen gibt und man sich mit Gleichgesinnten treffen kann. Denn man sollte immer wissen, man ist nicht alleine mit seiner Krankheit und mit seinen Problemen. Nur zusammen können wir was erreichen.
Eure Nicole
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3 Responses
Super Nicole !! Ich leite auch eine Gruppe in NRW, uns ging es wie Euch, aber aufgeben ist natürlich keine Option. Wir starten durch und machen was möglich ist. Alles Liebe für Euch !!
Hallo zusammen, finde ich echt toll dass ihr euch so engagiert.
Wo gibts eine solche Selbsthilfegruppe in NRW in der Nähe PLZ 47495?
Beste Wünsche und noch einen schönen Sonntag.
GLG Jolante
Kann ich leider so nicht sagen, aber Schau mal auf der Seite des Bundesverbandes der Lymphselbsthilfe. Da sind ein paar aufgeführt.