Liebe Leserinnen und Leser,
heute möchte ich über meine Wechseljahre mit Lipödem berichten. Im Gegensatz zu meiner Schwangerschaft vor mehreren Jahren, zeigt sich das Lipödem nun doch recht deutlich.
Tamara
Bloggerin
Es blieb nicht dabei, dass ich noch mehr Schmerzen in den Beinen bekam und nach jeder Treppenetage erst einmal stehen bleiben musste, nein, dasselbe ging nun auch in den Armen los und lies sich definitiv nicht mehr nur auf die körperlichen Veränderungen in den Wechseljahren schieben.
Rückentraining am Trainingsgerät? Es schmerzt nach wenigen Wiederholungen, aber nicht etwa im Rücken, sondern in den Beinen! Ohne Pause zwischendurch ist nichts mehr zu machen. Eine kurze Strecke rennen und ich muss stehenbleiben. Alle denken bestimmt: „Oh, die ist ja schnell außer Atem“, aber von wegen! Die Luft und Kondition dafür ist da, aber die Beine schmerzen.
Ein Spaziergang durch den Schlossgarten? Dasselbe Spiel wie beim Training. Zwischendurch ist Pause angesagt, wobei die definitiv kürzer ausfällt als vorher, als ich noch Rundstrickstrumpfhosen hatte. Auch von den Schmerzen her merke ich einen deutlichen Unterschied zwischen Rund- und Flachstrickstrümpfen.
Fahrradfahren? Schwierig, ich will es nun tatsächlich wieder einmal wagen. Hier waren die Beinschmerzen eigentlich am Schlimmsten. Wenn mir mein Mann erzählt wie weit er wieder mit dem Rad gefahren ist kann ich nur müde lächeln (oder Schmollen). Am besten wäre wohl ein Tandem geeignet, damit keiner meine Pausen mitbekommt.
Vor kurzem habe ich ein Wandtattoo im Wohnzimmer über der Tür angebracht und was machen meine Arme? Sie fangen nach 3-4 Minuten so an zu stechen, dass ich sie zwischendurch immer wieder runternehmen muss. Zum Glück muß ich nicht „im Akkord“ arbeiten.
Haare föhnen (dauert bei meinen vielen, dicken Haaren schon immer länger) ist tatsächlich auch eine Herausforderung geworden. Morgens, wenn ich sowieso keine Zeit (und Nerven) habe, mache ich das definitiv nicht mehr. Ich bin deshalb und auch wegen der Problematik die Kompressionsstrümpfe vernünftig anzubekommen, nicht zum Warmduscher, aber zum Abend/Nacht-Duscher mutiert. Denn: Hat man ein Lipödem an den Armen, fällt auch das Anziehen der Beinkompression schwerer. Die Fibromyalgie, bei der mir morgens eh alles extrem weh tut, macht es auch nicht besser.
Eine Ultraschall-Untersuchung bei meiner Ärztin (Angiologie/Phlebologie) bestätigte, dass das Lipödem nun auch an den Oberarmen zugeschlagen hat (mittlerweile Stadium 2). Man bekommt ja gerne Bestätigung – aber so eine? Naja, gibt Besseres, hier hätte ich gerne Unrecht gehabt.
Also bekam ich zuerst einen leichten Bolero von Lipoelastic, weil bei mir wohl so eine Art Sonderfall vorlag: ziemliche Schmerzen, blaue Flecken etc., aber eine nicht allzu große Umfangsvermehrung (Juhuu!). Diese Art Bolero trug ich dann täglich für ca. 2 Jahre, bevor ich meine Ärztin um den Versuch mit einem Flachstrickbolero bat, weil ich das Gefühl hatte, dass sich der Umfang nun doch immer mehr vergrößert. Zudem hatte sich der Umstieg von Rundstrick zu Flachstrick an meinen Beinen als äußerst hilfreich erwiesen. Ich hatte bedeutsam weniger Schmerzen als vorher, ebenso wurde der Umfang meiner Beine definitiv wieder weniger. An Tagen, an denen ich einen Arzttermin oder Lymphdrainage habe und schnell aus der Kompri raus und wieder rein muss, trage ich gerne zwischendurch die Anita active Leggings mit den Massagenoppen.
Meine Ärztin schrieb mir zum Glück auch gleich ein Rezept und mittlerweile habe ich nun den ersten Flachstrick-Bolero erhalten. Sie gab noch zu Bedenken, dass leider nicht alle den Bolero „tolerieren“ würden, aber ich solle es auf jeden Fall probieren. Mittlerweile trage ich den Bolero nun einige Wochen täglich (im Wechsel mit dem noch vorhandenen anderen Bolero) und vertrage ihn tatsächlich ganz prima! Nur an der Achsel zwickt es spätabends dann doch mal, aber ich trage ihn auch immer von 6.20 Uhr bis ca. 23 Uhr. Er tut auch richtig gut, die Schmerzen sind damit deutlich weniger, als mit Rundstrick oder einer anderen Art von Bolero. Also tatsächlich die gleiche Erfahrung, wie ich sie bei meinen Beinstrümpfen gemacht hatte.
Mittlerweile habe ich mich sogar schon daran gewöhnt, dass es nun eben Beine UND Arme sind (der Bauch nicht zu vergessen, deshalb geht die Strumpfhose mittlerweile bis unter die Brust) und freue mich immer tierisch auf die neuen Farben, Muster und Kristalle.
Liebe Grüße und bis bald
Tamara
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