Dijana
Bloggerin
in meinem ersten Blog-Beitrag möchte ich mich zunächst einmal vorstellen und euch von meinem Weg erzählen. Ich heiße Dijana, bin 40 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern, im Alter von 10 und 8 Jahren. Schon seit meiner frühen Pubertätszeit wusste ich, dass ich anders aussehe als meine Klassenkameradinnen. Während bei anderen der Busen wuchs, waren es bei mir Po und Oberschenkel. Mein Oberkörper hingegen war dünn, sehr dünn sogar.
In der 6. Klasse kam ein Satz, der mein Selbstbewusstsein fortan vernichten sollte. Meine Mama kaufte mir eine neue Jeans, ein Markenteil auf das ich mit meinen 12 Jahren so stolz war. Auf dem Schulhof dann die Begegnung mit einem Oberstufenschüler : „Ey du! Wenn ich so nen fetten Arsch hätte wie du, würde ich so ne Jeans mal lieber nicht anziehen!“. Ab diesem Tag begann ich meinen Po zu verhüllen. Immer band ich mir einen Pulli um die Hüften oder trug lange Sachen um ihn zu verstecken.
Solche Sprüche kamen dann leider fortan von fremden Menschen. Während meiner Ausbildung etwa, wo ich in kürzester Zeit drei Mal hören musste, wie man sagte „hast du den fetten Arsch gesehen?“. Und dabei zeigte man sogar mit dem Finger auf mich.
Meinen Mann lernte ich mit 28 Jahren kennen. Ihm war es von Anfang an völlig egal wie viel ich wog. Zu dem Zeitpunkt war ich dank Punktezählerei allerdings echt schlank geworden. Aber der Po und die Schenkel, naja, die waren trotzdem dick im Geschäft.
Ich bekam zwei Kinder, nahm mit jedem Kind mächtig zu und kratzte an der 100 Kilo-Marke. Meine Beine während der Schwangerschaft? Ganze Wasserkübel! Der Kommentar meines Arztes bei jeder Untersuchung: „Ihnen hat es ja mächtig geschmeckt Frau S., Sie sollten mal einen Reis-Obst-Tag einlegen!“. Oh, wie sehr hab ich ihn dafür gehasst, denn Kompression verschrieb er mir nicht. Ich sollte ja einfach nur weniger essen.
Irgendwann sah ich im Fernsehen eine Schauspielerin, die am Lipödem leidet und darüber öffentlich berichtete. Ich googelte, schaute mir Fotos an und dachte nur: Hey, du schaust ganz genauso aus und hast die gleichen Probleme.
Und trotzdem brauchte ich weitere zwei Jahre, um mir einen Arzt zu suchen. Als ich im vergangenen Jahr ohne Erklärung 14 Kilo zugenommen hatte, führte mich im März diesen Jahres mein Weg zu einer Phlebologin in Mülheim an der Ruhr. Ich saß vor ihr und fragte sie ganz klar: „Hab ich einfach nur zu viel Fett an bestimmten Stellen oder habe ich ein Lipödem?“.
Nach 20 Minuten Untersuchung dann die Diagnose: Lipödem, Stadium 2, in Armen und Beinen.
Am 27.4. bekam ich meine Erstversorgung, der Tag, der mich wieder zum Strahlen brachte. Nachdem ich 10 Tage zuvor weinend im Sanitätshaus saß und mich mit dem Gedanken an die Kompression nicht anfreunden konnte.
Dann sah ich mich das erste Mal in Kompression vor dem Spiegel. Ich strahlte, denn ich sah einen Körper, der in Form gedrückt war. Ich fühlte mich schlank, ich fühlte mich sexy. Ja, trotz meiner Gummihülle. Ich lachte und umarmte meine Sanifee, die auch Tränchen der Rührung in den Augen hatte.
Adé sichtbare Dellen, die ihr euch auch durch schwarze Kleidung durchgedrückt habt. Adé wackelndes Fett und schwerer Po. Ihr werdet jetzt einfach an mich gepresst und ihr seid mir egal. Willkommen Kompression, mein neues Accessoire, welches ich gerne in meinen Kleiderschrank einbaue. 😊
In meinen nächsten Blog-Beiträgen möchte ich euch dann gerne meine Art der Komprimode zeigen und euch vorführen, wie es auch super mit Flachstrick geht.
Lieben Dank fürs Lesen. Ich hoffe es hat euch gefallen, Eure Dijana
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Eine Antwort
Liebe Dijana,
vielen Dank für deine Geschichte, die mich emotional bewegt. Ich bekomme Krämpfe, wenn ich von solchen Ärzten höre.
Ich freue mich sehr, dass du im Zukunft Outfits mit Kompression zeigen wirst und mich dadurch vielleicht auch inspirieren wirst. Du bist eine sehr hübsche Frau (auf den Fotos siehst du jünger und schlanker aus, als du dich beschreibst). Erzählst du uns irgendwann noch, wie du von diesem hohen Gewicht wieder runter gekommen bist in so kurzer Zeit (??)!
Liebe Grüße